Neue Fertigung geplant Leipzig: Wird Dornier 328 bald wieder gebaut?

Leipzig - Eine deutsche Flugzeug-Ikone könnte in Leipzig wieder zum Leben erweckt werden. Die Kurzstreckenmaschine Dornier 328 soll in einer neuen Version wieder gebaut werden.
Das Propeller-Flugzeug mit 30 Sitzen war das letzte, in Deutschland komplett entwickelte und gebaute Passagierflugzeug. Die Dornier Luftfahrt GmbH stellte die Produktion wegen fehlender Aufträge im Jahr 2005 ein.
Damals übernahm die Firma 328 Support Service, die weltweite Kundenbetreuung der 217 gebauten Maschinen. Nun will das Unternehmen aus Wessling (Bayern) einem Bericht des „Weser Kuriers“ zufolge die Produktion wieder aufnehmen. Dazu wird derzeit ein Standort gesucht. Die Finalisten heißen Leipzig und Bremen. Noch in diesem Jahr soll laut Fertigungsleiter Nico Neumann die Entscheidung getroffen werden.
Laut Bericht gehört zu den wichtigsten Kriterien eine Ansiedlungsfläche in unmittelbarer Nähe zu einem Flughafen. Da könnte der Airport Leipzig/Halle gute Karten haben.
Flughafen-Chef Johannes Jähn lässt gerade einen 60 Hektar großen Gewerbepark entwickeln, der fast bis ans Vorfeld heranreicht. Das Unternehmen 328 Support Services will offenbar zunächst 300 Arbeitsplätze in der Montage und weitere Jobs in Logistik und Verwaltung schaffen.
In Bremen haben laut „Weser Kurier“ die Behörden bereits ein Grundstück angeboten, in dem drei sogenannte Hangars entstehen könnten: für Produktion, Lackiererei sowie Planung und Endabnahme.
328 Support Services rechnet sich für das kleine Passagierflugzeug Chancen aus. In den vergangenen Jahren orderten die Airlines vor allem große Jets, um möglichst viele Passagiere zu günstigen Ticketpreisen in einer Maschine zu fliegen.
Doch für Nischenprodukte wie der Dornier 328 könnte es weltweit Abnehmer geben. Auf vielen Flugstrecken, gerade von kleineren Airports aus, gibt es einen Bedarf an Maschinen mit weniger als 50 Sitzen. Ob 328 Support Service das finanziell aufwendige Projekt stemmen kann, wird sich zeigen.
Bereits im Jahr 2015 gab es einen Anlauf zur Wiederbelebung. Damals sollte das Flugzeug laut „Handelsblatt“ in der Türkei gebaut werden. Die ersten Auslieferungen waren bereits für 2018 geplant. Daraus wurde nichts. Die ausgearbeiteten Pläne liegen aber weiter auf dem Tisch. (mz)