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Pumpenhersteller mit Werk in Halle KSB : Pumpenhersteller in Steuer-Affäre verwickelt?

27.07.2017, 20:00
Das Verwaltungsgebäude in Halle/Saale, Deutschland.
Das Verwaltungsgebäude in Halle/Saale, Deutschland. KSB Aktiengesellschaft

Frankenthal/Halle (Saale) - Der Pumpenhersteller KSB aus Rheinland-Pfalz, der auch ein Werk in Halle unterhält, soll in eine Steuer-Affäre verstrickt sein. Der Südwestrundfunk (SWR) berichtete am Donnerstag, die Gründerfamilie Kühborth habe am Firmen-Stammsitz in Frankenthal mindestens elf Jahre lang auf Kosten des Unternehmens gelebt.

So soll sie keine marktübliche Miete für ihren Wohnsitz auf einem unternehmenseigenen Grundstück gezahlt haben. KSB habe auch die Gartenpflege in Höhe von mehreren hunderttausend Euro im Jahr übernommen und als Betriebsausgaben abgesetzt, heißt es in dem Beitrag. Auch „teure Geschenke“ und ein Auto für die Familie soll das Unternehmen bezahlt haben. Insgesamt gehe es um Millionenbeträge.

KSB zahlt drei Millionen Euro nach

Ein KSB-Sprecher sprach gegenüber dem Sender von „Untersuchungen und Beurteilungen der Sachverhalte durch die Finanzbehörden“. Dabei habe sich gezeigt, dass es „bei der Abrechnung einiger Leistungen der KSB AG in den vergangenen Jahren zu Fehlern gekommen war. So war beispielsweise die Anpassung der Konditionen einiger schon länger laufender Verträge an gestiegene Marktpreise unterblieben.“ Der MZ sagte der Sprecher, unter anderem sei es um mit hohem Aufwand erbrachte gärtnerische Leistungen am Werk in Frankenthal gegangen. Alle fehlerhaften Verträge seien mittlerweile beendet oder angepasst worden. Betroffen sei ausschließlich der Stammsitz in Frankenthal, nicht die Niederlassung in Halle.

Der Sprecher bestätigte Informationen des SWR, wonach die Fälle mittlerweile mit den Finanzbehörden in Rheinland-Pfalz geklärt seien. KSB werde für den Zeitraum von 2006 bis 2016 rund drei Millionen Euro an Steuern nachzahlen.

Der Konzern beschäftigt nach eigenen Angaben weltweit 16.000 Mitarbeiter und macht jährlich mehr als zwei Milliarden Euro Umsatz. In Halle konzentrieren sich 500 Beschäftigte auf den Bereich Wasser- und Abwasserpumpen. (mz)