Kommentar zu Volkswagen Kommentar zu Volkswagen: VW schießt sich selbst ins Image-Aus
Wie dämlich kann ein Weltkonzern eigentlich sein? Wenn er VW heißt, offenbar ziemlich dämlich. Man hat für den US-Markt die Schadstoffwerte von Dieselautos manipuliert, die hunderttausendfach ausgeliefert wurden. Das Risiko, erwischt zu werden, war mithin groß, zumal die Deutsche Umwelthilfe seit Jahren falsche Herstellerangaben zu Spritverbrauch und Schadstoffemissionen nachweist.
Dem hohen Risiko steht immenser Schaden gegenüber. Er betrifft zu allererst Gesundheitsbelastungen durch Feinstaub und hochgiftiges Stickstoffdioxid. Die hierfür vorgesehenen Grenzwerte werden in deutschen Städten regelmäßig überschritten, woran Dieselmotoren einen beträchtlichen Anteil haben. Das Max-Planck-Institut für Chemie in Mainz geht von jährlich 35.000 Todesfällen in Deutschland aus, die allein auf das Konto des Feinstaubs gehen. Ein Unternehmen, das um besserer Verkaufszahlen willen die Schadstoffwerte manipuliert, handelt kriminell.
Auch betriebswirtschaftlich macht der Schmu keinen Sinn: Der Imageschaden übertrifft den vermeintlichen Nutzen der Manipulation, einige tausend Autos in den USA zusätzlich abzusetzen, bei weitem. Hinzu kommen noch die Strafzahlungen. In einem vergleichbaren Fall stellte die EPA 1998 Ermittlungen gegen Ford ein – nachdem der Konzern einem Vergleich in Höhe von 7,8 Milliarden US-Dollar zugestimmt hatte.
Bleibt zu hoffen, dass VW aus diesem Schaden wenigstens ein wenig klüger wird.