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Kommentar Kommentar: Hasseröder Brauerei hat besseres verdient

Von Steffen Höhne 01.06.2017, 00:00
Hasseröder-Schriftzug auf dem Shirt eines Promo-Girls
Hasseröder-Schriftzug auf dem Shirt eines Promo-Girls imago/Huter/Symbol

Halle (Saale) - Der Brauriese AB Inbev sondiert derzeit den Markt, ob er seine ostdeutsche Tochter, die Hasseröder Brauerei, verkaufen kann. Der Konzern schreibt: „Wir schauen regelmäßig, ob Marken bei einem anderen Besitzer besser ihr Potenzial abrufen könnten.“ Das lässt sich für Hasseröder ganz einfach beantworten: Ja.

Seit Jahren wird die Harzer Tochter vom Konzern eher stiefmütterlich behandelt: TV-Spots werden gestrichen, Engagements bei großen Sportvereinen laufen einfach aus. Selbst kleinen Vereinen vor Ort in Wernigerode wurden Gelder gekürzt.

Ein Unternehmen, dessen Absatz stark vom Produkt-Image abhängt, braucht sich da nicht zu wundern, wenn die Umsätze sinken. Das Lamento über die aggressive Preispolitik des Handels ist unberechtigt. Denn AB Inbev vermarktet seine Marke Hasseröder laut Branchenkennern selbst zu Billigpreisen, um den Absatz einigermaßen zu stabilisieren. Das Renommee hat dadurch arg gelitten.

Von daher ist es wohl besser, ein anderes Bier-Unternehmen, das stark in Deutschland verwurzelt ist, übernimmt das Brauhaus. Die Produktionsanlagen in Wernigerode zählen zu den modernsten in Europa. Daraus lässt sich etwas machen. Das 145-jährige Brauhaus hat etwas Besseres verdient.  (mz)

Den Autor erreichen Sie unter:[email protected]