Kaiser's Tengelmann Kaiser's Tengelmann: Ringen um Supermarktkette geht weiter

Mülheim/Ruhr - Die Verhandlungen zur Umsetzung des Schlichterspruchs für Kaiser’s Tengelmann sind am Freitag vertagt worden. Die Gespräche sollten am Montag fortgesetzt werden, hieß es in Kreisen. Die Parteien hatten zunächst angestrebt, bis zum Freitag eine Einigung erzielen zu wollen. Im Vorfeld der Gespräche hatten Beobachter über eine weiterhin schwierige Ausgangslage berichtet. Thema der Verhandlungen ist unter anderem die Aufteilung der Kaiser’s Tengelmann-Märkte in Berlin zwischen den Konkurrenten Edeka und Rewe.
Der Vize-Vorsitzende der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG), Claus-Harald Güster, wies unterdessen in einem Gespräch mit der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ darauf hin, dass ein Scheitern der Gespräche immer noch möglich sei. „Für Vollzugsmeldungen und allgemeines Aufatmen ist es sicherlich noch zu früh – leider“, sagte er. So lange Rewe seine Beschwerde gegen die Ministererlaubnis nicht zurückgezogen habe, gehe für die Beschäftigten das Bangen weiter.
Ein Teil der Filialen in Berlin betroffen
Im Ringen um die Zukunft der Supermarktkette hatten sich die Unternehmen Tengelmann, Edeka und Rewe in einem Schlichtungsverfahren auf einen Interessensausgleich geeinigt, der den Weg für eine Übernahme der Kette durch Edeka frei machen soll. Über den konkreten Inhalt des Interessenausgleichs wurde Stillschweigen vereinbart. Dabei soll nach Informationen der Nachrichtenagentur dpa unter anderem ein Teil der Filialen in Berlin mit einem Bruttoumsatz von 300 Millionen Euro an den Kölner Einzelhandelskonzern Rewe gehen.
Erst nach einer abschließenden Einigung wird damit gerechnet, dass Rewe mit der Rücknahme seiner Beschwerde gegen die Ministererlaubnis den Weg für eine Fusion von Edeka mit Kaiser's Tengelmann endgültig frei macht. Norma und Markant hatten dies bereits getan. (dpa)