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Kommentar zu Kaiser's Tengelmann Kaiser's Tengelmann: Rewe und Edeka haben sich geeinigt

Von Markus Sievers 02.12.2016, 14:16
Ein Hinweisschild auf einen Kaisers's Tengelmann Markt ist in Viersen (Nordrhein-Westfalen) zu sehen.
Ein Hinweisschild auf einen Kaisers's Tengelmann Markt ist in Viersen (Nordrhein-Westfalen) zu sehen. dpa

Berlin - Über zwei Jahre lang hat die Schlacht gedauert. Nun scheint sie sich einem Ende zu näheren. Im Ringen um die Supermarktkette Kaiser’s Tengelmann ist Vorsicht geboten. Zu viele Kehrtwendungen hat die heftige Auseinandersetzung zwischen den Supermarktriesen schon gebracht. Diesmal spricht aber alles dafür, dass die Beschäftigten von Kaiser’s Tengelmann endlich aufatmen können.  

Sicherheit auch für Sigmar Gabriel

Einen besonders lauten Stoßseufzer der Erleichterung dürfte Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) abgegeben haben. Ihm drohte zeitweise das Aus  seiner politischen Karriere oder doch zumindest  ein herber Rückschlag, weil das Oberlandesgericht Düsseldorf nicht nur seine Ministererlaubnis kippte, sondern ihm eine falsche Darstellung von Tatsachen vorwarf. Gemessen an dem, was zeitweise möglich schien,  fällt der Ausgang glimpflich aus. Anlass zur Freude gibt er kaum.  Die Konzentration im deutschen Lebensmitteleinzelhandel nimmt weiter zu. Marktführer Edeka bekommt mehr Läden zugeschlagen als ihm das Kartellamt gewähren wollte. Und auch Rewe baut seine Position vor allem in  Berlin aus.

Immerhin halten die in Deutschland ungewöhnlich starken Discounter Aldi und Lidl den Preisdruck aufrecht. Vor allem Aldi will stärker auf höherwertige Produkte setzen und stößt damit zunehmend in das Terrain der klassischen Supermärkte.  Dies erlaubt die Hoffnung, dass Edeka auch in Zukunft die Preise nicht nach Belieben anheben kann.