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Joint Venture gegründet Joint Venture gegründet: Rotkäppchen vertreibt jetzt auch Wein aus Baden

Von Steffen Höhne 14.06.2017, 14:02
Rotkäppchen-Mumm gründet zusammen mit dem Weingut Markgraf von Baden ein Joint Venture.
Rotkäppchen-Mumm gründet zusammen mit dem Weingut Markgraf von Baden ein Joint Venture. Imago/Wolterfoto/Symbol

Freyburg - Das Rotkäppchen und der Prinz verbünden sich, um exklusive badische Weine in Deutschland und international stärker zu vermarkten. Wie Deutschlands größte Sektkellerei, Rotkäppchen-Mumm, am Mittwoch mitteilte, gründet das Freyburger Unternehmen zusammen mit dem Weingut Markgraf von Baden ein Joint Venture. Die neue Firma mit dem Namen „Markgräflich Badisches Weinhaus“, an dem beide Partner je die Hälfte halten, soll allein den nationalen und internationalen Vertrieb der Weinmarke „Markgraf von Baden“ vorantreiben. Nach Worten von Weingut-Chef Bernhard Prinz von Baden sollen „in breitem Rahmen Marketingkonzepte entwickelt werden.“

Was versprechen sich beide Partner von der Zusammenarbeit? Das Haus Baden baut seit Jahrhunderten in der Bodensee-Region Wein an. Mit 135 Hektar gehört es zu den größten privaten Weingütern Deutschlands. Jährlich wird etwa eine Million Flaschen produziert. Die zumeist exklusiven Weine werden jedoch vor allem regional vermarktet. Das soll sich ändern.

Rotkäppchen-Mumm verfügt als einer der weltweit führenden Hersteller von Sekt, Spirituosen und Wein, über ein großes Vertriebsnetz. Das soll künftig auch badischen Wein vermarkten.

Das Haus Baden ist jedoch auch für Rotkäppchen-Mumm-Chef Christof Queisser sehr interessant. Queisser versucht die Sektkellerei stärker ins Premium-Segment zu führen. Dazu wurde Anfang 2017 der Prosecco-Produzent Ruggeri übernommen. Die Italiener stellen hochwertigen Prosecco mit dem Label DOCG her. Dieser wird in 60 Ländern verkauft. Zudem verfügt Rotkäppchen-Mumm mit Geldermann über eine Sektmarke im deutschen Premium-Segment. In diesem sind die Absatzzahlen zwar vergleichsweise gering, die Gewinnspannen aber hoch - beim Sekt im deutschen Einzelhandel verhält es sich umgekehrt. Hauptabnehmer für Premium-Weine und Sekte dürfte die Gastronomie sein.

Dass die Freyburger mit dem Haus Baden kooperieren, dürfte auch damit zu tun haben, dass sie vor der eigenen Haustür keine geeigneten Partner finden. Die Winzervereinigung Freyburg-Unstrut bedient das Premium-Segment kaum. Einige private Weingüter in der Region hätten zwar Spitzenweine, aber nicht die ausreichende Menge. Für einen internationalen Vertrieb sind sie zu klein. (mz)

Christof Queisser
Christof Queisser
dpa