Investition in Nachterstedt: Investition in Nachterstedt: Novelis erweitert erneut das Werk

Halle (Saale)/MZ/sth - Vor gut einem Jahr legte der US-amerikanische Aluminium-Konzern Novelis den Grundstein für das weltweit größte Recyclingwerk für Aluminium. 200 Millionen Euro werden dafür in Nachterstedt (Salzlandkreis) investiert. Das Werk ist noch nicht eröffnet, da steht bereits die nächste Großinvestition vor der Tür. Wie das Magdeburger Wirtschaftsministerium am Dienstag bekannt gab, errichtet das Unternehmen für 62 Millionen Euro eine neue Fertigungslinie für Aluminiumbleche für die Automobilindustrie. Dadurch will Novelis die Produktionskapazität am Standort auf gut 350 000 Tonnen pro Jahr erhöhen und bis zu 120 zusätzliche Arbeitsplätze schaffen. Wirtschaftsminister Hartmut Möllring (CDU) sagte zu den Plänen: „Die Ankündigung ist ein vorweggenommenes Weihnachtsgeschenk für die Region.“

Novelis betreibt in Nachterstedt bereits ein großes Alu-Walzwerk mit 712 Mitarbeitern und einem Jahresumsatz von 672 Millionen Euro. Durch das neue Recycling-Werk wird künftig mehr Material zur Verfügung stehen. Als Rohstoff dienen sollen dabei Getränkedosen und Alu-Abfälle beispielsweise aus der Autoproduktion sowie der Bauindustrie. Das Material soll von den 200 Mitarbeitern geschreddert, sortiert und eingeschmolzen werden. Aus dem flüssigen Aluminium werden bis zu zehn Meter lange, zwei Meter breite und 60 Zentimeter dicke Barren gegossen. Novelis-Kunden sind Getränkehersteller wie Coca-Cola, Elektronik-Produzenten wie LG und Samsung sowie namhafte Autobauer. Als Beispiel zeigte Novelis zum Spatenstich im November 2012 eine schnittige Jaguar-Karosserie, gepresst aus Recycling-Alu. Viele Autobauer setzen zunehmend auf den leichten Werkstoff Aluminium. Dies führt in Nachterstedt offenbar zu mehr Aufträgen.

Novelis mit Sitz in Atlanta im US-Staat Georgia stellt 14 Prozent des weltweit produzierten Aluminiums her. Der Konzern ist mit 11 000 Beschäftigten in elf Ländern tätig und erwirtschaftet einen Umsatz von elf Milliarden Dollar. In Deutschland hatte er im vergangenen Jahr gut 3 000 Mitarbeiter an fünf Standorten.