Internet Internet: Tipps für die Tarifwahl bei Telefon und DSL

Heidelberg/dpa. - «Für den Otto-Normalverbraucher ist die Doppel-Flatratesinnvoll», sagt Dagmar Ginzel vom Vergleichsportal Verivox inHeidelberg. Für einen monatlichen Festpreis kann man damitunbegrenzt im Netz surfen und ins deutsche Festnetz telefonieren.Diese Kommunikationsfreiheit ist heute günstig wie nie: «20 bis 30Euro muss man pro Monat für beide Flatrates gemeinsam zahlen»,erklärt Thomas Grund von der Stiftung Warentest in Berlin.
Der Preis hängt unter anderem von der Bandbreite ab, also derGeschwindigkeit der Verbindung. Der Trend gehe zu einer möglichstgroßen Bandbreite von 16 Megabit pro Sekunde, sagt Grund. «Ob ichdiese überhaupt empfangen kann, hängt vorrangig davon ab, wie gutdas DSL-Netz vor Ort ausgebaut ist.» Bislang halten zwar diewenigsten Anbieter, was sie versprechen. Der Daten-Turbo mit 16Megabit lohne sich aber ohnehin nur für Nutzer, die häufig Videosgucken oder übers Internet fernsehen. Für E-Mails und normalesSurfen reiche eine Bandbreite von 6 Megabit.
Ein wichtiger Faktor bei der Wahl ist die Vertragslaufzeit. «DieLänge variiert von 1 bis zu 24 Monaten», sagt Ulrike Baltes vomTelekommunikationsportal teltarif.de in Göttingen. Tarife mit kurzenLaufzeiten seien in der Regel teurer als Zwei-Jahres-Verträge. Werflexibel sein möchte, ist mit einer kurzen Bindung dennoch gutbedient. Denn für viele Anbieter ist sogar ein Umzug keinKündigungsgrund.
Vor einem Wechsel sollten Nutzer außerdem die Angebotspaketegenau unter die Lupe nehmen. Häufig enthalten sie Zusatzoptionen,die man gar nicht braucht. Manche Provider bieten beispielsweisezusätzlich eine kostenfreie SIM-Karte mit Flatrate ins Festnetz alsOption an. «Die Gesprächs- und SMS-Preise sind jedoch meist höherals bei einem reinen Handy-Discounter», warnt Ginzel.
Fallstricke lauern beim Bestellen übers Internet. Wer stets auf«Weiter» klickt, ohne genau nachzulesen, kann eine unangenehmeÜberraschung erleben. «Schnell ist ein Installations- oder einSicherheitspaket mitgebucht, das man nicht braucht», so Ginzel.«Beim Online-Bestellvorgang sind manche Zusatzoptionen schonvorausgewählt», kritisiert auch Warentest-Experte Grund.
Außerdem sollte man prüfen, ob die Grundgebühr nur in einemAktionszeitraum günstig ist und später wieder teurer wird, obAnschlussgebühren entstehen und ob die Hardware extra kostet. «DerWLAN-Router ist Standard, und es ist ärgerlich, wenn ich dafürdraufzahlen muss», findet Baltes.
Hat man sich für einen neuen Anbieter und einen Tarifentschieden, kann man einfach wechseln. Manch eine Kündigungsfristbeträgt vier Wochen, eine andere drei Monate. Hier schafft ein Blickin die Unterlagen Klarheit.
Häufig übernimmt der neue Anbieter die Kündigung, ansonstensollten Kunden möglichst ein Einschreiben mit Rückschein schicken.Allerdings erst, wenn eine Bestätigung des neuen Vertrages vorliegt.«Ansonsten kann es zu langen Wartezeiten kommen», sagt Ginzel.
Für alle, die Call-by-Call nutzen möchten, um so mit Vorwahlengünstig ins Ausland oder ins Mobilfunknetz telefonieren zu können,bleibt die Telekom Anbieter der Wahl. Nur hier ist es möglich, dieBilligvorwahlen zu nutzen. Wer bei einem anderen Unternehmenunterkommt und trotzdem günstig ins Ausland kommunizieren möchte,kann sich mit Internet-Telefonie zum Beispiel via Skype behelfen -zumindest, wenn man eine schnelle DSL-Flatrate hat.
INFO-KASTEN: Tipps für den Wechsel
- Vertragslaufzeiten und Kündigungsfristen beachten.
- Nicht kündigen, bevor man die Zusage des neuen Anbieters hat.
- Bei der Kündigung alle Rufnummern angeben.
- Es sollte immer derjenige den Anschluss kündigen, auf dessen Nameder Anschluss auch läuft.
- Bei Problemen mit dem Wechsel Druck ausüben und sofort reagieren,etwa wenn der Techniker nicht zum vereinbarten Termin kommt.