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Konjunktur Ifo-Index stagniert - Geschäftsklima besserte sich 2025 kaum

Das wichtigste deutsche Konjunkturbarometer stieg seit Januar nur wenig an. Laut dem Ifo-Institut ist die Euphorie vom Jahresbeginn schon wieder verflogen. Nur ein Indikator legte etwas stärker zu.

Von dpa 04.12.2025, 10:29
Die Stimmung in der deutschen Industrie ist schlecht, etwa in der Chemiebranche (Archivbild)
Die Stimmung in der deutschen Industrie ist schlecht, etwa in der Chemiebranche (Archivbild) Uwe Anspach/dpa

München - Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft hat sich im Jahresverlauf 2025 laut dem Ifo-Geschäftsklima kaum verbessert. „Die Unternehmen blicken nüchtern und besorgt auf die wirtschaftliche Entwicklung“, sagte der Umfragenleiter des Münchener Instituts, Klaus Wohlrabe. Im November war das wichtigste deutsche Konjunkturbarometer um 0,3 Punkte auf 88,1 Punkte gefallen - damit liegt der Index derzeit nur knapp 2,8 Punkte über dem Wert von Januar.

Die Geschäftslage verschlechterte sich zudem geringfügig (minus 0,4 Punkte), nur die Erwartungen der Unternehmen legten etwas stärker zu (plus 5,9 Punkte). „Wir sehen eine nur von den Erwartungen getriebene Stabilisierung des Geschäftsklimas, und die Euphorie vom Jahresstart ist schon wieder verblasst“, sagte Wohlrabe. Zwar habe sich die Stimmung in der Industrie seit Januar spürbar verbessert, blieb aber in fast allen Branchen im negativen Bereich. „Insgesamt zeigt sich über alle Wirtschaftsbereiche hinweg, dass man nicht von einer Erholung sprechen kann“, so Wohlrabe.

Die Stimmung im Handel erholte sich demnach etwas, blieb aber zum Jahresende auf sehr niedrigem Niveau. Im Bau gab es dagegen über das Jahr hinweg eine Aufwärtstendenz, wobei die Branche aus einem tiefen Tal kam.

Erst am Dienstag hatte der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) einen Bericht veröffentlicht, wonach für dieses Jahr einen Rückgang der Produktion um zwei Prozent erwartet wird. BDI-Präsident Peter Leibinger sprach in Bezug darauf von einem „freien Fall“ des Wirtschaftsstandorts Deutschland und der „tiefsten Krise seit Bestehen der Bundesrepublik“.