Hünfeld Hünfeld: Kleinstadt hat Bahnhof des Jahres

Hünfeld - Der Kleinstadtbahnhof im osthessischen Hünfeld ist als Bahnhof des Jahres 2014 in Deutschland ausgezeichnet worden. Der Preis wurde am Dienstag von der „Allianz pro Schiene“ in Berlin vergeben.
Zum elften Mal kürte das Bündnis damit bundesweit die kundenfreundlichsten Bahnhöfe. In der Kategorie der Großstadtbahnhöfe wurde Dresden prämiert. Der Bahnhof Hünfeld überzeugte die Jury als „ein ländliches Idyll mit Gesamtkonzept“.
Im Bündnis „Allianz pro Schiene“ sind 20 Non-Profit-Organisationen zusammengeschlossen, darunter Naturschutz-, Umwelt-, Verkehrs- und Verbraucherverbände. Den Wettbewerb gibt es seit 2004.
Bahnhof liege schön im Grünen
In Hessen wurden in den Vorjahren bereits die Bahnhöfe in Darmstadt (2010) und Oberursel (2013) ausgezeichnet. Dotiert ist die Auszeichnung nicht. Die Sieger-Bahnhöfe bekommen aber eine große Messingplatte, die sie zu Werbezwecken am Gebäude anbringen können.
Die Jury lobte am Hünfelder Bahnhof neben dem schönen klassizistischen Empfangsgebäude, den gepflegten Vorplatz, die Sauberkeit und Lage. Er liege idyllisch im Grünen. Gleich hinter den Gleisen beginnen Wiesen und Felder des Biosphärenreservats Rhön. „Hünfeld ist ein ländlicher Bahnhof im allerbesten Sinne“, lautetet das Urteil der Experten-Gremiums nach dem Vorort-Test.
„Rundum durchdachtes Grundkonzept“
Stefan Schwenk (CDU), der Bürgermeister der 16 000 Einwohner zählenden Stadt nördlich von Fulda, sagte: „Wir freuen uns sehr über die Auszeichnung. Der Bahnhof ist top geworden und unser neues Tor zur Stadt.“ Die Tester befanden: „Reisende mit Fragezeichen über dem Kopf sucht man hier vergebens.“ Wer sich am Bahnhof verlaufen wolle, müsse sich schon anstrengen.
Dezente Tafeln wiesen zum Stadtzentrum, zu Sehenswürdigkeiten oder Wanderwegen. „Der Bahnhof hat ein rundum durchdachtes Gesamtkonzept.“
Eindruck hinterließ neben dem renovierten Bahnhofsgebäude auch der barrierefreie Zugang und die Konrad-Zuse-Galerie in der Unterführung. So erfahre der Reisende praktisch im Vorbeigehen etwas über den weltbekannten Computer-Pionier aus Hünfeld.
Auch Veranstaltungszentrum vorhanden
Das klassizistische Bahnhofsgebäude wurde 1866 eröffnet. 2012 begannen Umbau- und Renovierungsarbeiten für mehr als 15 Millionen Euro. Im März wurde der Konrad-Zuse-Bahnhof eingeweiht. 2100 Reisende und Besucher sowie 50 Züge frequentieren den Bahnhof pro Tag, wie die Allianz pro Schiene auflistete. Der Bahnhof hat eine Fläche von 40 000 Quadratmeter. Neben einem Reisebüro gibt es dort auch eine Kunstgalerie und einen zum Veranstaltungszentrum ausgebauten Lokschuppen. (dpa/lhe)

