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Umwelt oder Umsatz Heizpilze vor Lokalen wegen Corona - sollen Wirte Heizpilze nutzen dürfen?

24.09.2020, 09:40
Auch wegen Corona setzen Wirte im Herbst und Winter auf Heizpilze.
Auch wegen Corona setzen Wirte im Herbst und Winter auf Heizpilze. dpa

Berlin/Halle (Saale) - Der Herbst steht vor der Tür und Gastronomen und Politik debattieren verstärkt über den Einsatz von Heizpilzen in der Wintersaison. Während die Gastronomen auf den Einsatz hoffen und dabei auch mit Corona argumentieren, laufen Umweltverbände Sturm.

Viele Gastronomen hoffen, mit dem Einsatz der Heizgeräte auf mehr Umsatz. Die Freisitze könnten deutlich länger genutzt werden, zudem sei draußen die Ansteckungsgefahr mit Corona deutlich geringer als in den Lokalen. Alternativen wie Decken für die Besucher lehnt die Dehoga ab. Das sei bei den aktuellen Hygienevorschriften weder praktikabel noch wirtschaftlich.

BUND: Heizpilze sind extrem klimaschädlich

Der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND)  ist hingegen für ein Verbot der Heizpilze und rechnet vor, wie umweltschädlich die Geräte sind. Einige Geräte würden mehr als 3 Kilo CO2 pro Stunde ausstoßen, rechnet das Umweltbundesamt vor.

Der BUND schlägt vielmehr den Einbau von Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung für Innenräume vor: Die Aufenthaltsqualität im Freien könnte etwa mit Windschutz, Markisen, Bodenbelägen, Sitzpolstern und Decken gesteigert werden. „Wer die Gastronomie solidarisch unterstützen, die Innenräume aber meiden will, greift auch mal zur langen (Thermo-)Unterhose und zum wärmenden Schuheinlagen“, so der Berliner  Landesgeschäftsführer Tilmann Heuser. (mz/dpa)