Hauptstadtflughafen BER Hauptstadtflughafen BER: Axel Arendt soll Flughafen-Aufsichtsrat werden

Berlin - Der ehemalige Daimler-Manager Axel Arendt soll für Brandenburg in den Aufsichtsrat für den neuen Hauptstadtflughafen einziehen. Das gab Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) am Dienstag in Potsdam nach einer Kabinettssitzung bekannt. Ob Arendt auch den Vorsitz des Kontrollgremiums übernehme, ließ Woidke offen. Nach Angaben von Flughafenkoordinator Rainer Bretschneider steht für die Aufsichtsratssitzung an diesem Freitag keine Wahl auf der Tagesordnung. Der Staatssekretär ist stellvertretender Aufsichtsratschef, der Vorsitz ist vakant.
Axel Arendt - der neue Mehdorn-Kontrolleur
Es ist nicht das erste Mal, dass Brandenburg große Hoffnungen in Axel Arendt setzt. Dreieinhalb Jahre ist es her, da präsentierte der damalige Wirtschaftsminister Ralf Christoffers den Manager als Repräsentanten für die wirtschaftliche Entwicklung der Flughafenregion. Arendt sollte helfen, Investoren an den Flughafen zu locken, der damals noch ein echtes Prestigeobjekt war. Christoffers lobte Arendts große Erfahrung und seine vielfältigen Kontakte.
Nun könnte er an entscheidender Stelle dafür sorgen, dass das verkorkste Projekt neuer Hauptstadtflughafen überhaupt erst an den Start gebracht wird.
Sachlich, durchsetzungsstark und nüchtern
Arendt hat eine ähnliche steile Karriere hinter sich wie Mehdorn, arbeitete sich vom Daimler-Trainee zum Finanzchef des europäischen Luft- und Raumfahrtkonzerns EADS hoch, wurde Deutschlandchef von Rolls Royce, dessen Triebwerkfabrik in Dahlewitz er bis 2006 ausbaute, bevor er die Rolls-Royce-Rüstungssparte übernahm. „Ich kenne die internationale Luft- und Raumfahrtbranche“, sagt er selbstbewusst.
Die Region Berlin-Brandenburg sei auf einem guten Weg, sich als dritter bedeutender Luftfahrtstandort Deutschlands zu entwickeln, prophezeite Arendt einmal in einen Interview. In Dahlewitz habe er die Region schätzen gelernt.
Der 1949 geborene Arendt gilt als sachlich, durchsetzungsstark und nüchtern. Den Prognosen der Politik von bis zu 40.000 neuen Arbeitsplätzen durch den neuen Flughafen, schloss er sich seinerzeit nicht an. Er wolle nichts Unfundiertes sagen. Arendt war schon Anfang 2013 für einen Aufsichtsratsposten im Gespräch gewesen, sagte aber ab. (dpa/BLZ)