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Geplantes Verbot Geplantes Verbot: Länder wollen ab 2030 keine Benziner und Diesel mehr zulassen

08.10.2016, 16:58
Auch wenn einige bereits das Elektrozeitalter ausgerufen haben: Der klassische Verbrennungsmotor ist immer noch das Herzstück des Automobilbaus, wie hier bei Mercedes in Sindelfingen bei der Montage einer S-Klasse.
Auch wenn einige bereits das Elektrozeitalter ausgerufen haben: Der klassische Verbrennungsmotor ist immer noch das Herzstück des Automobilbaus, wie hier bei Mercedes in Sindelfingen bei der Montage einer S-Klasse. dpa

Berlin - Die Bundesländer wollen einem Magazinbericht zufolge ab 2030 keine Autos mit Benzin- oder Dieselmotoren mehr neu zulassen. Sowohl SPD- als auch unionsregierte Länder befürworteten ein entsprechendes Verbot von Verbrennungsmotoren, berichtete der „Spiegel“ am Samstag.

Verbrennungsmotoren als Übergang noch notwendig

„Ein Aus für Verbrennungsmotoren in den nächsten 14 Jahren ist unrealistisch“, erklärte dazu Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU). „Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren werden als Übergangstechnologie parallel zum Hochlauf der Elektromobilität erhalten bleiben.“ Die Elektromobilität werde immer mehr Akzeptanz finden, auch durch Kaufanreize für E-Autos, sagte der Minister.

In einem Beschluss aus ihrer jüngsten Sitzung fordert die Länderkammer dem Magazin zufolge die EU-Kommission auf, „die bisherigen Steuer- und Abgabenpraktiken der Mitgliedstaaten auf ihre Wirksamkeit hinsichtlich der Förderung emissionsfreier Mobilität auszuwerten (...), damit spätestens ab dem Jahr 2030 unionsweit nur noch emissionsfreie Pkw zugelassen werden.“

Verbot würde viele Arbeitsplätze gefährden

Der Automobilclub ADAC stellte sich gegen den Vorstoß. Aus seiner Sicht blieben effiziente und umweltfreundliche Verbrennungsmotoren auch über 2030 hinaus ein wichtiger Faktor für Verkehr und Wirtschaft in Deutschland, erklärte der Club.

„Einseitige Verbote bestimmter Technologien auf nationaler Ebene sind deswegen keine realistische Option.“ Vielmehr sollten emissionsarme Technologien breiter und intensiver gefördert werden, damit sich diese am Markt durchsetzen und ihren Beitrag zur Erfüllung der Klimaschutzziele leisten könnten.

Ein Verbot von Verbrennungsmotoren würde Tausende Arbeitsplätze in der deutschen Automobilindustrie in Gefahr bringen, da für den Bau eines Fahrzeuges mit Elektroantrieb nur ein Zehntel des Personals nötig ist. (reuters)