Geld gut angelegt für 2005
Düsseldorf/Berlin/dpa. - Wer sein Erspartes anlegen möchte, steht vor einer unüberschaubaren Fülle von Alternativen. Dabei sind die Zinssätze derzeit nicht gerade verlockend.
Doch auch im momentanen Zinstal finden sich interessante Angebote. «Wer sein Kapital anlegen möchte, sollte sich zunächst über seine Investment-Ziele klar werden», rät Dorothea Kleine, Referentin für Geldanlage beim Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) in Berlin.
«Für die kurzfristige Anlage empfiehlt es sich, sein Erspartes auf einem Tagesgeldkonto zu parken», empfiehlt Uwe Döhler, Geldanlage-Experte der Stiftung Warentest in Berlin. Bei guten Angeboten seien dabei bis zu 2,5 Prozent Zinsen drin. Herkömmliche Sparbücher können da nicht mithalten.
Viele Menschen ließen relativ hohe Beträge auf Sparbüchern oder Tagesgeldkonten schmoren, berichtet Döhler. Das sei allerdings nicht zu empfehlen: «Abgesehen von dem Geld für geplante Anschaffungen reicht eine eiserne Ration in Höhe von zwei bis drei Monatsgehältern, die ständig verfügbar ist, völlig aus.»
Allerdings, so warnt Verbraucherschützerin Kleine, sollte man bei dem derzeit niedrigen Zinsniveau sein Geld nicht zu langfristig in sichere Anlagen stecken. «Man bindet sich sonst zu stark an den niedrigen Zinssatz», sagt die Expertin. Auch Uwe Döhler empfiehlt Laufzeiten von höchstens vier Jahren. Solche Festgeldanlagen bringen 3,5 bis 4 Prozent.
Auch ein Klassiker unter den sicheren Geldanlagen ist nach Expertenmeinung wieder attraktiv: Bundesschatzbriefe und andere Bundeswertpapiere. «Die Zinsen für Bundesschatzbriefe wurden vor kurzem angehoben», sagt Döhler. So bietet der Bundesschatzbrief vom Typ B nach sieben Jahren Laufzeit eine Rendite von derzeit immerhin 3,5 Prozent. Ist eine langfristige Anlage geplant, kann man auch renditestärkere - aber auch risikoreichere - Anlageformen wie Aktien oder Investmentfonds wählen. «Man sollte dann allerdings Verlustrisiken verkraften können.»
Jürgen Kurz, Sprecher der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DWS) in Düsseldorf, rät besonders Aktien-Anfängern nur Papiere von etablierten Firmen zu kaufen: «Es sollte sich um große Unternehmen handeln, die eine langfristige Perspektive haben und eine Dividende zahlen.» Wichtig sei es zudem, das Risiko durch Streuung zu minimieren.
Viele Experten raten davon ab, in diesem Jahr noch schnell eine Kapitallebensversicherung abzuschließen, um von dem dann noch bestehenden Steuervorteil zu profitieren. «Die Kapitallebensversicherung war für die Geldanlage noch nie interessant und wird es auch in Zukunft nicht sein», kritisiert Edda Castello von der Hamburger Verbraucherzentrale.
Informationen: Die Stiftung Warentest bietet im Internet eine laufend aktualisierte Übersicht über die Zinssätze für Festzinsanlagen und Tagesgeldkonten im Internet an.
Die Tabellen können für jeweils 1,50 Euro heruntergeladen werden: www.warentest.de/downloads