Gefährliche Spam-Welle Gefährliche Spam-Welle: Die falsche Rechnung angeklickt - und schon abgezockt

Berlin/Köln - Eine Spam-Flut überrollt derzeit Deutschlands Mail-Postfächer: Millionen von Rechnungen – meist perfekt gefälscht mit Logos großer Konzerne wie Telekom und Vodafone und teils aberwitzigen Forderungen an die angeblich säumige Kundschaft. Alles Betrug: Denn der hohe Rechnungsbetrag von mehreren hundert Euro soll Kunden schocken – und dazu verleiten, auf einen Link zu klicken, um Details zur Rechnung zu erfahren.
Erst überlegen, ob die Mail plausibel ist – und wenn nicht: löschen. Das BSI berichtet von Fällen, in denen Nutzer bezahlt haben, obwohl sie gar keine Kunden der Firma sind. Sie hatten schlichtweg vergessen, dass sie den Anbieter gewechselt haben. Bei den Fälschungen, die mitunter täuschend echt aussehen können, fehlt oft die Anrede oder die Kundennummer. Wer unsicher sei, sollte beim Anbieter anrufen, bevor er zahlt, so das BSI.
Niemals sollte der Link in einer dubiosen Mail angeklickt werden. Wenn es doch passiert ist, sollte man sofort einen Virenscan starten. (eve)
Wer das jedoch macht, kann seinen Rechner mit Computerviren und Trojanern infizieren, warnen Experten des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI).
Abzocke kann teuer werden
Dann kann es erst recht teuer werden: Internationale Banden spionierten über diese Programme Kundendaten wie Kreditkarteninfos und Passwörter für Mail-Postfächer und Online-Konten aus und bedienten sich dann, sagt Tim Griese, Sprecher des BSI.
Von Betrügern „missbraucht“ werden derzeit unter anderem folgende Konzern-Logos:
Telekom: Beim Bonner Konzern gehen jeden Tag bis zu 100 Anfragen besorgter Kunden ein. Sie haben per Mail eine Rechnung erhalten, in der ein dreistelliger Betrag gefordert wird. Wer die Mail öffnet und auf einen Link klickt, kann sich einen Trojaner auf den PC laden.
1&1: Gleiche Masche, anderer Anbieter: Auch hier droht „Rechnungsempfängern“ ein Virus. Zu erkennen sind die Mails auch an falschen persönlichen Daten (Adresse, Kundennummer).
Vodafone: Nicht nur Kunden, auch Nicht-Kunden werden mit gefälschten Vodafone-Rechnungen überschüttet. Erkennen kann man die Fälschung mit dem Trojaner laut Vodafone unter anderem daran, dass eine andere Kundennummer genannt wird und die persönliche Anrede fehlt.
Auch falsche Sparkassen-Mails sind im Umlauf: Hier soll „das Online-Portal für den Zugriff auf Ihr Online-Konto aktualisiert werden“. Klickt man fälschlicherweise auf den Link und gibt vertrauliche Daten an, versuchen Betrüger, diese abzugreifen.