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Fließband Fließband: Einsatz zuerst im Schiffbau

14.01.2014, 06:44

Die Vorläufer des Fließbandes von Ford reichen weit zurück: Bereits im späten 15. Jahrhundert sollen im Arsenale Novissimo in Venedig Schiffe fließbandartig gefertigt worden sein. So steht es zumindest im Online-Lexikon Wikipedia. 1790 erhielt Oliver Evans ein Patent auf eine Mühle, in der verschiedene Techniken des kontinuierlichen Transports angewandt wurden. Im Jahr 1833 wurde bei der Herstellung von Schiffszwieback in England ein Fließband eingesetzt.

Der erste Großeinsatz fand laut Autor Gerhard Pretting in den Chicagoer Schlachthöfen ab 1875 statt. Das Fließband diente hier jedoch nicht der Montage, sondern dazu, Rinder und Schweine zu zerteilen. Mehrere Betriebe schlachteten dort 13 Millionen Tiere im Jahr. In Deutschland setzte der Bremer Kaufmann Ludwig Roselinus bei der Produktion der Kaffeesorte „Kaffee Hag“ das Fließband noch vor Henry Ford ein. Die Fließband-Produktion von Ford wurde von anderen Autobauern sehr schnell nachgeahmt.

In Deutschland waren es die Adam-Opel-Werke, die ab 1924 bei dem Modell „Laubfrosch“ auf die Fließband-Produktion setzten. Der Absatz stieg wegen des niedrigen Verkaufspreises von etwa 4 000 Reichsmark rasant. Die Daimler-Werke führten diese Art der Fertigungsorganisation erst in den 30er Jahren durch Wilhelm Friedle ein, der Betriebsdirektor der Daimler-Benz AG Werk Sindelfingen war. Das Volkswagen-Werk in Wolfsburg, in dem in der NS-Zeit der Kraft-durch-Freude-Wagen gebaut werden sollte, wurde in den 30er Jahren ebenfalls ganz nach dem Vorbild der Ford-Fabrik konzipiert. 

(wiki/sth)