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Ausschüttungen für Aktionäre Finanzsektor glänzt – Autobauer kürzen Dividenden deutlich

Mehr als 6,5 Milliarden Euro für Allianz-Anteilseigner, aber bei Volkswagen & Co. schlägt die Krise der Autobranche durch. In Summe werden Aktionäre in Dax und MDax weniger Dividende einstreichen.

Von dpa 23.12.2025, 05:00
Die Konzerne in Dax und MDax zahlen erneut Milliarden an ihre Anteilseigner - die Summe ist aber voraussichtlich kleiner als ein Jahr zuvor. (Symbolbild)
Die Konzerne in Dax und MDax zahlen erneut Milliarden an ihre Anteilseigner - die Summe ist aber voraussichtlich kleiner als ein Jahr zuvor. (Symbolbild) Arne Dedert/dpa

Frankfurt/Main - Viele Aktionärinnen und Aktionäre deutscher Konzerne müssen sich auf geringere Ausschüttungen einstellen. Mit geschätzt 60,5 Milliarden Euro wird die Dividendensumme der 90 Unternehmen in Dax und MDax für das Geschäftsjahr 2025 um rund 1,8 Milliarden Euro beziehungsweise 2,9 Prozent geringer ausfallen als ein Jahr zuvor, wie die Dekabank errechnet hat. 

Acht der Konzerne planen demnach nach derzeitigem Stand eine Nullrunde für die Anteilseigner: im Deutschen Aktienindex der Online-Modehändler Zalando sowie im MDax die Unternehmen Auto1, Delivery Hero, Hellofresh, Ionos, Nordex, Redcare Pharmacy und Teamviewer.

„Bedeutungsverlust der deutschen Automobilindustrie“

Vor allem die Krise im Automobilsektor bremst: Unter den sieben Unternehmen in der ersten deutschen Börsenliga, bei denen ein Rückgang der Ausschüttungen erwartet wird, sind fünf Autohersteller bzw. -zulieferer: BMW, Mercedes-Benz, VW, Porsche Holding und Continental. 

Damit setze sich der negative Trend aus dem Vorjahr fort, schreiben die Volkswirte der Dekabank: Der „Bedeutungsverlust der deutschen Automobilindustrie“ treffe nun „auch mit voller Wucht die Unternehmensgewinne und Dividendenausschüttungen“. Deka-Kapitalmarktexperte Joachim Schallmayer prognostiziert: „Mit einer schnellen Rückkehr zur Dividendenstärke ist in dem Sektor nicht zu rechnen.“

„Comeback der Banken“

Während die in der ersten deutschen Börsenliga vertretenen Automobilhersteller zusammen noch knapp 6,8 Milliarden Euro und damit 3,3 Milliarden Euro weniger als vor Jahresfrist an ihre Anteilseigner zahlen werden, sorgt der Finanzsektor für einen wahren Geldregen: Mit 14,2 Milliarden Euro stehen Allianz, Hannover Rück, Münchener Rück, Commerzbank, Deutsche Bank und Deutsche Börse mit Abstand für den Löwenanteil der erwarteten Dax-Dividenden von 52,9 Milliarden Euro. Auf die größte Summe können erneut die Anteilseigner des Versicherers Allianz hoffen: 6,5 Milliarden Euro.

Der Index-Rekord von 54,3 Milliarden Euro Dividenden, die im Jahr 2024 für das Geschäftsjahr 2023 flossen, wird aber verfehlt. Doch obwohl ein Rückgang des Gesamtvolumens der Ausschüttungen erwartet wird, liegen die Prognosen für mehr als die Hälfte der 40 Dax-Unternehmen über den Vorjahreswerten: für 23 Unternehmen wird eine Erhöhung der Ausschüttungen prognostiziert. Bei 9 Dax-Konzernen wird die Dividende pro Aktie voraussichtlich unverändert bleiben, bei Zalando wird - ebenfalls unverändert - erneut keine Ausschüttung erwartet.

Acht MDax-Konzerne schütten weniger aus

Die 50 im Index für mittelgroße Unternehmen (MDax) gelisteten Unternehmen werden nach Berechnungen der Dekabank für das Geschäftsjahr 2025 zusammen 7,6 Milliarden Euro als Dividenden zahlen und damit rund 15 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Im MDax wird bei 22 Unternehmen ein Anstieg der Ausschüttung je Aktie erwartet, bei 20 Unternehmen geht die Dekabank von einer unveränderten Dividende aus, bei 8 Unternehmen wird es weniger.

Den deutlichen Rückgang der Gesamtsumme im MDax erklärt die Dekabank mit der Porsche AG: Da die Berechnungen auf Basis der aktuellen Indexzusammensetzung erfolgen, wird der Stuttgarter Sportwagenhersteller, der im September 2025 aus der ersten deutschen Börsenliga abgestiegen war, in beiden Jahren dem MDax zugerechnet. Ohne Berücksichtigung von Porsche läge die Ausschüttungssumme der MDax-Unternehmen für das Geschäftsjahr 2025 den Angaben zufolge um 2,4 Prozent über dem Vorjahreswert.