1. MZ.de
  2. >
  3. Deutschland & Welt
  4. >
  5. Wirtschaft
  6. >
  7. Festakt: Festakt: Merkel betont Bedeutung der Chemie

Festakt Festakt: Merkel betont Bedeutung der Chemie

Von Willi Feldgen 16.07.2013, 18:04

Köln/MZ - Unter dem Bayer-Motto Wissenschaft für ein besseres Leben hat gestern in der Kölner Messe der Festakt zum 150-jährigen Bestehen des Leverkusener Pharma- und Chemiekonzerns gestanden. Ihn als Chemiker habe das Motto bereits fasziniert, als er es noch vor seiner Ernennung zum Vorstandschef in der Leverkusener Hauptverwaltung das erste Mal gelesen habe, sagte Bayer-Chef Marijn Dekkers.

In ihren Festreden vor tausend Gästen betonten Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) die Bedeutung der Chemie für NRW und Deutschland. Sie sei „stolz“, dass das globale Erfolgsunternehmen Bayer seine Wurzeln in diesem „nicht einmal halb so alten“ Bundesland habe und ihm treugeblieben sei, sagte Kraft. Fast 30 000 der weltweit rund 110 000 Bayer-Beschäftigten arbeiteten in NRW. Dies sei umgekehrt auch eine Verpflichtung für das Land: „Wir wollen, dass Sie hier weiter wachsen und gedeihen können.“ Kraft mahnte aber auch einen intensiveren Dialog mit der Bevölkerung an.

Bundeskanzlerin Angela Merkel sagte, Deutschland müsse als Standort für die deutsche Chemieindustrie erhalten bleiben. „Wir wissen, dass Sie dafür vertretbare wettbewerbsfähige Energiepreise benötigen“, meinte Merkel. Sie werde sich aus diesem Grund gemeinsam mit Ministerpräsidentin Kraft in Brüssel dafür einsetzen, dass Ausnahmeregeln im Erneuerbare-Energien-Gesetz für energieintensive Industrien weiter möglich sind. Merkel lobte zwar den Beitrag der Pharmaindustrie zu einer besseren gesundheitlichen Versorgung. Sie mahnte aber zugleich an, dass neue Medikamente auch einen therapeutischen Zusatznutzen bieten und die Kosten beherrschbar bleiben müssten.

Bayer-Chef Dekkers betonte in seiner Rede die Bedeutung der Forschung. Bayer habe in seiner Geschichte sehr viel erreicht, dürfe sich darauf aber nicht ausruhen. Die globalen Herausforderungen seien gewaltig. Dazu gehörten eine bis 2050 von sieben auf neun Milliarden Menschen wachsende Weltbevölkerung, die steigende Lebenserwartung und der Klimawandel. Bereits heute habe eine Milliarde Menschen nicht genug zu essen und die Hälfte aller Krankheiten sei noch nicht therapierbar.