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Existenzgründer in Sachsen-Anhalt Existenzgründer in Sachsen-Anhalt: Zahl der Firmengründer schrumpft

Von Sabine Fuchs 09.11.2013, 08:09
Zahlreiche Broschüren des Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi) zum Thema Existenzgründung.
Zahlreiche Broschüren des Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi) zum Thema Existenzgründung. dpa Lizenz

Magdeburg/dpa. - In Sachsen-Anhalt geht die Zahl der Firmengründer deutlich zurück. Die Ursachen dafür sind vielfältig. Zum einen sorgt die demografische Entwicklung für einen Rückgang der Gewerbeanmeldungen, zum anderen sind es auch noch zu viele bürokratische Hürden, wie eine Umfrage der Nachrichtenagentur dpa ergab. Nach Angaben des Statistischen Landesamtes in Halle wurden im Jahr 2008 im Land 1385 Gewerbe angemeldet, im Jahr 2012 waren es nur noch 1115.

Jede dritte Firma aus Arbeitslosigkeit heraus gegründet

„Die Konjunktur ist stabil, was zunächst positiv ist“, sagt die Geschäftsführerin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau, Antje Bauer. „Doch wenn der Arbeitsmarkt funktioniert, ziehen viele Menschen eine Festanstellung der unternehmerischen Selbstständigkeit vor.“ Im Jahr 2012 sei jede dritte Firma im Kammerbezirk aus der Arbeitslosigkeit heraus gegründet worden, im Jahr 2010 seien es noch 36 Prozent gewesen.

„Unternehmertum muss insgesamt in der Öffentlichkeit mehr Akzeptanz finden, überflüssige bürokratische Hürden müssen beseitigt und bessere Finanzierungsmöglichkeiten geschaffen werden“, fordert Bauer. Außerdem müssten die vielen Förderprogramme besser vernetzt werden, ergänzt Marie-Luise Hanisch, Referentin Starthilfe und Existenzgründungen der Industrie- und Handelskammer Magdeburg. Angesichts der demografischen Entwicklung - viele Unternehmer sind älter als 50 Jahre - müsste größeres Augenmerk auf Neugründungen gelegt werden.

Nach Angaben des Wirtschaftsministeriums gibt es bereits vielfältige Förderprogramme und auch -netzwerke, um möglichst günstige Startbedingungen für Gründungen zu schaffen. Als Beispiel für ein Gründernetzwerk nannte ein Sprecher das im September 2004 gestartete ego.-Pilotennetzwerk Sachsen-Anhalt, mit dem bereits rund 12 360 Männer und Frauen bei der Unternehmensgründung begleitet wurden.

„In den Jahren 2004/2005 war das Thema Ich-AG aktuell und wurde politisch gestützt“, sagte Juliane Ziegler, Sprecherin der Handwerkskammer Halle. So habe es damals viele Existenzgründungen gegeben, von denen viele jedoch nicht von Dauer waren. Gab es im Jahr 2004 noch 2112 Eintragungen im Bezirk, waren es 2012 noch 997.

Existenzgründungen in Magdeburg gestiegen

Im Kammerbezirk Magdeburg ist die Zahl der Gründungen nach einem Rückgang wieder gestiegen. Bislang gab es in diesem Jahr 484 Fälle, im Jahr 2012 waren es 430“, sagt Sprecherin Anja Gildemeister. „Bei den Existenzgründungen brauchen wir Klasse statt Masse. Wichtig sind solche, die auf festen Füßen stehen und Bestand haben“, betont sie.

Das Wirtschaftsministerium unterstützt dieses Anliegen: Vom 18. bis 24. November veranstaltet es eine Gründerwoche mit landesweit 80 Veranstaltungen.