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Energie Energie: Lichtschläuche fressen Strom

Von Eva Dignös 18.12.2007, 22:39

Halle/MZ. - "Besonders Lichtschläuche können sehr viel Strom verbrauchen", sagt Annegret Agricola von der Deutschen Energie-Agentur (dena) in Berlin. Bei einem Strompreis von 20 Cent pro Kilowattstunde komme man beispielsweise bei einem zehn Meter langen Lichtschlauch in fünf Wochen auf Stromkosten in Höhe von rund 25 Euro, rechnet die Energie-Expertin vor: "So viel Strom verbraucht ein 140-Liter-Kühlschrank der sparsamsten Energieeffizienzklasse A++ im gesamten Jahr." Die LED-Technik sei eine echte Alternative, sagt Agricola. Weiße LEDs verbrauchen bei gleicher Helligkeit im Vergleich mit herkömmlichen Glühlampen rund zwei Drittel weniger Strom und sind außerdem deutlich haltbarer. Noch besser schneiden farbige LEDs in der Energiebilanz ab.

Auch Thomas Spillmann von der Brancheninitiative licht.de beobachtet einen deutlichen Trend hin zur Weihnachtsbeleuchtung auf der Basis von Leuchtdioden. "Im Wohnbereich sind Leuchten mit LEDs als Lichtquelle meist noch keine echte Alternative, für die dekorative Beleuchtung eignen sie sich jedoch sehr gut", sagt er. Allerdings erhalte man nur bei Qualitäts-LEDs die erhoffte lange Lebensdauer. Austauschen könne man einzelne defekte Lichtpünktchen im Unterschied zur klassischen Lichterkette nicht: "Wenn sie verblassen oder ausfallen, muss die gesamte Kette ersetzt werden." Das Angebot an LED-Lichterketten steigt laut Spillmann stetig. Auf dem Markt sind neben Ketten und Lichtervorhängen für den Innen- oder Außenbereich auch beleuchtete Weihnachtsfiguren.

Ganz gleich, ob Leuchtdioden oder herkömmliche Lampen: Für den Einsatz im Freien ist nur entsprechend isolierte Dekobeleuchtung geeignet. "Man erkennt sie am Schutzart-Symbol 'Tropfen im Quadrat'", erläutert Spillmann. Außerdem empfiehlt er, beim Kauf auf VDE-, ENEC- oder GS-Zeichen zu achten: Derart gekennzeichnete Lichterketten seien auf ihre Sicherheit getestet worden. Bei Billigprodukten sei das oft nicht der Fall.

Eine gute Ergänzung für die Lichterkette sei eine Zeitschaltuhr, lautet der Tipp von dena-Expertin Agricola. Die Uhr wird zwischen Lichterschmuck und Steckdose geschaltet und am besten so programmiert, dass die Festbeleuchtung nur dann in Betrieb ist, wenn sie auch wirklich zur Geltung kommt. Das spart zusätzlich Strom. Rücksicht muss man walten lassen, wenn der Lichterschmuck die Wohnung der Nachbarn erhellt. "Sie dürfen zur Schlafenszeit weder durch Geräusche noch durch Lichteffekte gestört werden", sagt Ulrich Ropertz vom Deutschen Mieterbund in Berlin.

Auch der Vermieter hat beim weihnachtlichen Lichterzauber ein Wörtchen mitzureden. "Grundsätzlich darf man als Mieter Wohnung und Balkon schmücken", erläutert Ropertz und fügt hinzu: "Bevor aber beispielsweise für die Befestigung die Fassade angebohrt wird, muss man den Vermieter um Erlaubnis fragen."

Auch eine "extreme optische Verschandelung" des Hauses müsse er nicht hinnehmen. Außerdem muss sichergestellt sein, dass der Lichterschmuck auch bei Sturm und Eis nicht von der Wand fällt und möglicherweise Passanten verletzt. Die Haftung liegt dann laut Mieterbund-Experte Ulrich Ropertz "immer bei dem, der die Weihnachtsdeko montiert hat."