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Neue Studie Digitalisierung: Jeden vierten Job in Sachsen-Anhalt könnten bald Roboter übernehmen

08.11.2018, 10:20
In immer mehr Berufen könnten künftig Roboter den Menschen ersetzen.
In immer mehr Berufen könnten künftig Roboter den Menschen ersetzen. dpa

Halle (Saale) - Roboter könnten schon bald jeden vierten Job in Sachsen-Anhalt übernehmen. Zu diesem Schluss kommt eine neue Studie von Wissenschaftlern des Instituts für Arbeitsmarkt und Berufsforschung (IAB-Regional) in Halle. Vor allem in der Produktfertigung, in der Logistik und in Dienstleistungsberufen könnten bald viele Jobs bedroht sein.

Das IAB fasst dafür die Jobs zusammen, die heute schon zu 70 Prozent von Maschinen übernommen werden können. „Perspektivisch werden immer mehr Berufe und Tätigkeiten von der Digitalisierung betroffen werden“, erklärt Per Kropp vom IAB.

Dabei gebe es regional große Unterschiede: Während im Landkreis Börde 32,8 Prozent der Beschäftigten in Jobs arbeiten, die perspektivisch gefährdet sind, seien es in Halle nur 15,9 Prozent. „In den Städten arbeiten viele Höherqualifizierte in Berufen, die weniger durch Computer übernommen werden, wie etwa in der Verwaltung, in der Lehre und in der Forschung“, sagt IAB-Forscher Stefan Theuer.

8000 Arbeitnehmer könnten sofort durch Roboter ersetzt werden

Theoretisch könnten schon jetzt 8000 Beschäftigte im Land komplett durch Maschinen und Computer ersetzt werden, sagen die Forscher. Nur rund 38.000 Arbeitnehmer in Sachsen-Anhalt könnten sich zurücklehnen. Ihre Jobs seien auch langfristig nicht in Gefahr. Dazu zählen laut Studie Frisöre, Physiotherapeuten, Maurer oder Erzieher.

Sachsen-Anhalts Arbeitsagentur-Chef Kay Senius rechnet trotzdem nicht mit Massenentlassungen. Für wegfallende Berufe würden neue entstehen, sagt er. „Technologischer Fortschritt bedeutet nicht gleich Abbau von Beschäftigung“, stellt er klar. Allerdings werde das Thema Weiterbildung immer wichtiger. Heutzutage müssten sich Beschäftigte darauf einstellen, sich das ganze Arbeitsleben lang immer wieder fortzubilden. (mz/slo)