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Das Mehl bis zum Feld zurückverfolgen Das Mehl bis zum Feld zurückverfolgen: Das Ährenwort der Hersteller

Von Julius Lukas 30.10.2017, 07:00

Halle (Saale) - Es sind Fragen, die immer mehr Kunden in den Supermärkten umtreiben: Wo kommen die Lebensmittel, die ich kaufe, eigentlich her? Womit wurden sie behandelt und wie verarbeitet? Wichtige Fragen seien das, meint Marco Thiele.

Und der Geschäftsführer des Mehl- und Backmischungsherstellers Kathi aus Halle kennt auch die Antworten darauf - zumindest, wenn es um seine Produkte geht. „Wir können jede Tüte Mehl bis zum Feld, auf dem das Getreide dafür geerntet wurde, zurückverfolgen und schauen, was dort gemacht wurde“, sagt Thiele selbstbewusst.

Dahinter steckt ein Qualitätsprogramm, das wie ein Versprechen klingt: Ährenwort. Entwickelt und durchgeführt wird es von zwei großen Mühlen in Mitteldeutschland, der Saalemühle in Alsleben (Salzlandkreis) und der Dresdner Mühle (Sachsen). „Wir kennen unsere Lieferanten persönlich und wissen ganz genau, wo das Getreide wächst“, lautet einer der demonstrativen Ährenwort-Leitsätze.

Diese Nähe wird dabei genutzt, um den Anbau von der Aussaat bis zur Ernte zu betreuen und so alle relevanten Daten über das Getreide zu sammeln: von den ausgewählten Sorten über die Anbautechnik bis hin zu Pflanzenschutzmaßnahmen. Überprüft wird das durch regelmäßige Feldkontrollen und die Ackerschlagdokumentation, in der alle Maßnahmen stehen, die auf dem Feld durchgeführt wurden. Nur die Landwirte, die diese Dokumentation offenlegen, dürfen bei Ährenwort mitmachen.

Hinzu kommen umfangreiche Tests, denen sich jede Getreide-Charge unterziehen muss. Schon vor Ort, bei den Bauern, werden die geernteten Pflanzen begutachtet und untersucht. Den Transport zur Mühle dürfen nur zertifizierte Logistiker übernehmen. Und regelmäßig werden die angelieferten Rohstoffe auf ihre Schadstoffbelastung untersucht. So wird etwa überprüft, ob Pflanzenschutzmittel und Düngung nur bedarfsgerecht eingesetzt wurden.

Ährenwort: Mehl mit Rückverfolgbarkeit ist teurer

Allerdings haben diese hohen Standards auch ihren Preis. „Natürlich gibt es auf dem Markt auch deutlich billigere Mehle, die wir für unsere Backmischungen verwenden könnten“, sagt Kathi-Chef Marco Thiele. Die würden aber nicht die nötige Qualitätsstandards erfüllen wie zum Beispiel den nachgewiesenen Verzicht auf den Unkraut-Vernichter Glyphosat.

„Und außerdem heben wir uns mit diesem einmaligen Konzept auch von unseren Mitbewerbern ab“, sagt Thiele, der betont, dass es für Kathi wichtig sei, nur Mehl aus Weizen der höchsten Güteklasse zu verarbeiten. „Denn nur so können wir die Gelingsicherheit beim Backen garantieren.“ Und die sei für einen Hersteller von Backmischungen natürlich mit am wichtigsten. (mz)