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Computermesse in Hannover Computermesse in Hannover: Das sind die Trends und Neuheiten auf der Cebit 2015

Von Frank-Thomas Wenzel 16.03.2015, 12:08
Die Gymwatch achtet darauf, dass ihr Träger richtig trainiert.
Die Gymwatch achtet darauf, dass ihr Träger richtig trainiert. dpa Lizenz

Hannover - Die Cebit in Hannover ist noch immer die größte Computermesse der Welt. Doch nicht mehr Handys und Personal Computer sind die  spannenden Neuheiten. Es geht um schlaue Lösungen von Startup-Firmen, die uns das Leben einfacher machen sollen. Wir präsentieren eine Auswahl und erläutern, die der menschliche Körper zur berührungsempfindlichen Oberfläche wird und was talentierte Bastler für einen Roboter im Eigenbau benötigen.

Gymwatch

Die Geschichte der Gymwatch ist schon jetzt eine Erfolgsstory. Das Darmstädter Startup-Unternehmen hat in acht Wochen Vorbestellungen für seinen Fitnesstracker in Höhe von knapp 165.000 Dollar eingesammelt. Mit dem Geld konnte der Prototyp zur Serienreife entwickelt werden. Es handelt sich um das erste patentgeschützte Gerät, das am Arm und am Oberschenkel getragen wird und mehr 900 Fitnessübungen erfassen kann. Das passt zum Grundthema der Cebit, „D!conomy“, das die umfassende digitale Transformation meint. Die Gymwatch will Fitnesstraining digitalisieren: Sie zeichnet Bewegungsabläufe auf, ermittelt Muskelbelastungen und erkennt Fehler beim Ausführen der Übungen – eine Wearable das also erheblich mehr kann als Konkurrenzprodukte. Die Gymwatch funktioniert im Zusammenspiel mit dem iPhone und mit Android-Smartphones.

Robocore

Roboter gibt es dieses Jahr jede Menge auf der Cebit zu sehen – vor allem für den Einsatz in der Industrie.  Das polnische Startup Husarion will einen anderen Weg gehen und Do-it-Yourself-Roboter populär machen. Als zentrales Modul präsentiert die Firma in Hannover „Robocore“ – das Roboterherz  erinnert in seiner Form tatsächlich an ein Herz, es ist eine Kombination aus Hard- und Software.  Die Idee ist ein preisgünstiges Gerät zu offerieren in den Dimensionen eines etwas zu dick geratenen Smartphones. Darin ist unter anderem  ein Mikrocomputer von Intel verbaut. Es  kommen Bluetooth- und Wlan-Module, Anschlüsse für Sensoren und Slots für Speicherkarten hinzu. Die polnischen Entwickler versprechen, dass der begabte Bastler in 45 Minuten mit dem Robocore einen kleinen Roboter zusammenbauen können. Robocore ist unter anderem kompatibel mit den Mindstorm-Spielzeugroboter-System von Lego. Auf der Cebit diskutieren Experten in dieser Woche viel über die immensen Marktchancen für Roboter – auch als Helfer für Behinderte oder  im Haushalt. Genau darauf zielt das Produkt von Husarion ab. 

Smart Home

Das vernetzte Zuhause ist auch in diesem Jahr wieder ein Schwerpunkt auf der Cebit. Die Kundschaft ist bislang allerdings zurückhaltend. Doch Hightech-Firmen entwickeln ihre Anwendungen unverdrossen weiter. Auf der Cebit zeigt das deutsch-schweizerische Unternehmen Digitalstrom gemeinsam mit Microsoft, wie die Bewohner möglicherweise künftig ihr intelligentes Zuhause steuern: Nämlich mit Gesten und Bewegungen. Bestimmte Handgriffe starten vordefinierte Aktionen: Hält man einen Topf unter den Wasserhahn wird er automatisch mit Wasser gefüllt. Erreicht wird das unter anderem durch den Einsatz der Kinect-Kamera von Microsoft, die unter anderem auch in der Xbox eingesetzt wird. Die Lösungen von Digitalstrom können unter anderem auch mit dem lernfähigen Thermostat von der Google-Tochter Nest verknüpft werden. Auch soll es möglich werden, alle möglichen Glasflächen im Haus zu Monitoren zu machen.

iSkin

Die Verknüpfung von Elektronik mit dem menschlichen Körper ist  derzeit einer der Megatrends in der Hightech-Branche. Derzeit dreht es sich vor allem um Fitnessarmbänder und intelligente Uhren.  Forscher der Universität des Saarlandes sind schon mehrere Schritte weiter. Ihre Idee: Sie wollen den menschlichen Körper zu einer Eingabefläche machen. Dazu haben die Informatiker zusammen mit Kollegen aus den USA  Silikon-Aufkleber entwickelt, die mit Sensoren ausgestattet sind. So kann der Nutzer die Lautstärke eines Musikspielers dadurch regulieren, dass er über eine aufgeklebte Fläche am Unterarm streicht, die wie ein Tattoo aussieht. Auch Smartphones könnten so gesteuert werden: Ein Telefonat wird angenommen, indem der Nutzer Daumen und Zeigefinger zusammendrückt.    

Tablets

Die Cebit wäre nicht die Cebit, wenn es nicht auch noch Geräte mit Bildschirmen, respektive Nur-Display-Geräte gebe. Gemeint sind Tablets. Dieses Jahr ist auf der Messe zu erkennen, dass sich die Tafel-Computer immer weiter ausdifferenzieren, um so in einem nur noch langsam wachsenden Markt Nischen zu besetzen. Die Firma Hannspad etwa präsentiert ein Gerät mit einem  13 Zoll großen Bildschirm,  das Full-HD-Qualität bietet, dafür aber ein Kilo schwer ist. Also nichts für unterwegs, sondern eher für Computerspiele und als Zweit- oder Drittfernseher zu Hause. Oder der Monitor-Hersteller AOC: Er zeigt in Hannover einen 23,6-Zoll-HD-Monitor, der aber zugleich ein sogenanntes All-in-One-Gerät mit einer berührungsempfindlichen Oberfläche ist. Er läuft mit dem Android-Smartphone-Betriebssystem. Nutzer können damit im Internet surfen, E-Mails schreiben oder Freunde über  soziale Netzwerke kontaktieren. Vor allem für Kinder und Senioren, denen Normal-Computer zu kompliziert sind, ist der Alleskönner gedacht.