Zweitwertvollstes Start-up der Welt Chinesische Firma Didi Chuxing: Expansion und Investition

Peking - Den Namen des Unternehmens Didi Chuxing sollte man sich merken. Es sieht ganz danach aus, als würde die Firma in naher Zukunft in die Liga der globalen Internet-Giganten aufsteigen, wo sich derzeit Facebook, Amazon und Google tummeln.
Didi ist der Betreiber einer Mobilitäts-App, auf die Bewohner chinesischer Metropolen wie Schanghai oder Beijing nicht mehr verzichten können. Mit Didi auf dem Smartphone kann man beinahe alles nutzen, womit Menschen sich fortbewegen.
Zweitwertvollstes Start-up der Welt
Vom Mietrad über den Taxiruf bis zum Carsharing – eine Plattform für den Handel mit Gebrauchtwagen ist seit kurzem auch in die App integriert.
Didi wurde vor fünf Jahren gegründet und gilt heute als das zweitwertvollste Startup- Unternehmen weltweit – hinter dem umstrittenen US-Konkurrenten Uber, dessen chinesische Aktivitäten Didi im vorigen Jahr übernommen hat.
Das Didi-Management hat sich gerade weitere vier Milliarden Dollar bei Investoren besorgt. Damit wird das chinesische Unternehmen mit insgesamt 56 Milliarden Dollar (47 Milliarden Euro) bewertet und würde damit etwa im Deutschen Aktienindex zu den Schwergewichten zählen – die Marktkapitalisierung von BMW ist gerade einmal neun Milliarden Euro höher.
Milliarden-Förderung durch Tech-Riesen
Noch interessanter als das Kapital sind die Namen der Investoren. Denn abermals hat die japanische Softbank einen Milliardenbetrag investiert, dabei handelt es sich um einen global agierenden Telekom- und Internetriesen, der einen aggressiven Expansionskurs fährt.
Auch der Staatsfonds von Abu Dhabi hat Kapital zur Verfügung gestellt. Daneben ist unter anderem der weltgrößte Computerkonzern Apple schon seit einiger Zeit an Didi beteiligt.
Mit dem frischen Geld wollen die Chinesen nun den Sprung über die Grenzen hinaus wagen. Analysten rechnen damit, dass die App mittels Partnern bald in Taiwan den Nutzern zur Verfügung stehen wird. Die nächsten Ziele könnten die Nachbarländer Vietnam und Malaysia sein.
Expansion und Investition
Neben der Expansion ins Ausland will Didi in neue Technologien investieren. Ein Schwerpunkt ist die Elektromobilität, wo China weltweit führend ist und wo große Schritte in den nächsten Jahren zu erwarten sind.
Didi will dabei sein und für Carsharing-/Kurzzeitmieten von E-Autos ein Ladenetz aufbauen sowie die Zahl der Stromer, die über die App genutzt werden können auf eine Million erhöhen. Derzeit sind es noch 250.000 Fahrzeuge.
Darüber hinaus geht es um IT, genauer gesagt um künstliche Intelligenz. Didi hat eigens dafür kürzlich ein Labor im Silicon Valley eingerichtet. Lernende Programme sollen dazu beitragen, die Mobilitätsangebote für die Nutzer zu optimieren.
Fernziel ist das individualisierte Robotertaxi
Zu diesem Komplex gehört auch, das autonome Fahren: Didi-Manager wollen unter anderem Geld in die Entwicklung von digitalen Landkarten stecken. Wohl wissend, dass die Automobilität der Zukunft von Software dominiert wird.
Den Chinesen geht es dabei darum, Zugriff auf die Programme zu haben, die künftig die Fahrzeuge steuern werden. Denn dies wird essentiell für deren Nutzung sein. Fernziel ist das individualisierte Robotertaxi.
Ein Fahrzeug mit Autopilot, das sich an die jeweiligen Nutzer automatisch anpassen wird – von der Einstellung der Sitze bis zur Playlist mit den Lieblingssongs oder den Lieblingsfilmen für das Entertainmentsystem. Didi hat hier schon einen großen Vorteil: die Daten von 450 Millionen Nutzern aus 400 Städten.