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Arbeitslosigkeit wegen Corona Arbeitslosigkeit wegen Corona: 17.400 Menschen im Land haben ihre Arbeit verloren

01.09.2020, 11:18

Halle (Saale) - In Sachsen-Anhalt ist die Arbeitslosigkeit im August vor allem saisonal bedingt gestiegen. So enden Beschäftigungs- und Ausbildungsverhältnisse üblicherweise vor den Sommerferien - und starten im Herbst. Wie die Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit am Dienstag in Halle berichtete, waren im August rund 90.700 Menschen arbeitslos gemeldet, rund 1.100 mehr als im Juli und rund 10.800 mehr als vor einem Jahr.

Die Arbeitslosenquote lag bei 8,1 Prozent, 0,1 Prozentpunkte höher als im Juli und sogar 1 Prozentpunkt höher als vor Jahresfrist.

2,95 Millionen Deutsche ohne Job

Bundesweit waren im August rund 2,95 Millionen Menschen ohne Job. Das waren 45.000 Erwerbslose Menschen mehr als im Juli und 636.000 mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote stieg binnen Monatsfrist um 0,1 Prozentpunkte auf 6,4 Prozent (August 2019: 5,1 Prozent), wie die Bundesagentur für Arbeit in Nürnberg berichtete.

Die meisten Arbeitslosmeldungen von sozialversicherungspflichtig Beschäftigten gab es im August in Sachsen-Anhalt aus dem verarbeitenden Gewerbe und der wirtschaftsnahen Dienstleistungsbranche, aus dem Gesundheits- und Sozialwesen, Handel und der Arbeitnehmerüberlassung.

Dennoch sei die Lage auf dem Arbeitsmarkt relativ stabil, auch angesichts der Unterstützung durch staatlich finanzierte Hilfsmaßnahmen. „Was Corona-bedingt allerdings anders ist, die Arbeitslosigkeit bewegt sich insgesamt weiterhin auf einem hohen Plateau“, erklärte der Geschäftsführer der Regionaldirektion, Markus Behrens.

Corona-Folgen: 17400 Menschen im Land haben ihre Arbeit verloren

Den Angaben zufolge haben aufgrund der Folgen der Pandemie zwischen März und August rund 17.400 Menschen im Land ihre Arbeit verloren, konnten nicht für einen neuen Job vermittelt werden oder eine Weiterbildung beginnen. Deutlich zurückgegangen ist im August die Zahl der neuen Anzeigen auf Kurzarbeit - mit 120 Anmeldungen für insgesamt 1.800 Beschäftigte.

Hingegen waren zu Beginn der Pandemie - und dem damit verbundenen Stillstand in der Wirtschaft - von März bis Juli bei den Arbeitsagenturen in Sachsen-Anhalt insgesamt 22.800 Anzeigen auf Kurzarbeit eingegangen. Dahinter standen knapp 227.700 Beschäftigte.

Bezogen auf die Branchen wurden laut Behrens vor allem für Beschäftigte, die Metall- und chemische Erzeugnisse produzieren, Kurzarbeit beantragt. Hochrechnungen über die tatsächlich realisierte Kurzarbeit zeigten, dass es im März in Sachsen-Anhalt insgesamt rund 49.400 Kurzarbeiter in 8.800 Betrieben und im April 97.600 Kurzarbeiter in 15.400 Betrieben gab.

Im Mai waren es nach ersten Hochrechnungen 88.600 Kurzarbeiter in 12.400 Firmen des Landes. Hintergrund ist, dass Arbeitgeber Kurzarbeit zunächst anmelden, um ihre Mitarbeiter zu halten. Inwieweit sie Kurzarbeit tatsächlich in Anspruch genommen haben, wird später abgerechnet. (dpa)