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Mitarbeiter packt aus Amazon: Diese Kunden werden wirklich gesperrt

06.05.2016, 11:47
Amazon sperrt Kunden, die zu viel Retour schicken.
Amazon sperrt Kunden, die zu viel Retour schicken. dpa

Fiese Retourkutsche: Weil er zu viel umtauschte, sperrte Amazon das Kunden-Konto eines 55-jährigen Berliners lebenslang.

Jetzt packt ein Mitarbeiter des Customer-Service gegenüber teltarif.de aus und verrät, welche „unbequemen Kunden“ Amazon wirklich sperrt.

Das Rücksende-Problem aus Sicht von Amazon:

Der Online-Riese hat zwar viele Kunden, die auch viel bestellen, aber eine Menge Artikel werden auch an Amazon zurückgeschickt. Jede Rücksendung kostet das Online-Kaufhaus dabei viel Geld. Bis zu 15 Euro oder mehr können für die Rück­abwicklung eines Artikels anfallen, verrät der Insider.

Eigentlich hat Amazon eine kulante Rücksende­praxis, schreibt teletarif.de. Doch einige Kunden nutzen gerade das aus.

Der Customer-Service-Mitarbeiter kennt solche Fälle: Vor der WM wird ein Fernseher gekauft, der nach der WM retourniert wird. Oder zum Feiertag werden ein Kleid oder eine Tasche bestellt, die nach den Festlich­keiten ebenfalls wieder zurückgehen.

So einfach wird man für Amazon „unbequem“:

Als Besteller kann man relativ einfach ins „Visier“ von Amazon geraten, verrät der Mitarbeiter weiter. Dazu muss man noch nicht mal viel umtauschen! Wer „Kulanz­leistungen wie Rück­sendungen, Umtausch, Erstattungen und Preis­nachlässe“ nutze, sei für den Online-Riese ein „unbequemer Kunde“.

Wer bei Amazon über Konto-Sperrungen entscheidet

Wie wird eine Konto-Sperrung entschieden? Auch das erklärt der Amazon-Mitarbeiter.

Schlussendlich spricht dann Amazons Betrugsabteilung die Sperre aus.

 

Was tun, wenn das Konto einmal gesperrt ist?

Es gibt offenbar zwei Arten der Kontosperrung: Ein gesperrtes Konto für Konzessions­verstöße, und ein ausgesetztes Konto, bei dem temporär gesperrt wird.

Bei einem ausge­setzten Konto haben Kunden noch die Möglichkeit, sich in ihr Amazon-Konto oder in den App-Shop einzuloggen. Der Zugriff auf bereits erworbene Apps und Inhalte wie Filme etc. ist auch weiterhin möglich.

Bei einem Konzessions­missbrauch werde jedoch selten temporär gesperrt, so der Insider. Der Zugriff auf das Prime-Abo sei in diesem Fall dahin, ebenso die Inhalte.

Die Verbraucherzentrale empfiehlt Kunden, denen ein Zugriff auf erworbene digitale Inhalte verwehrt wird, gegenüber Amazon auf einen Zugang darauf zu bestehen. Einen Musterbrief zum Download gibt es hier.

Ein neues Amazon-Konto eröffnen, wenn das alte gesperrt ist - geht das?

Nein, das geht nicht. „Amazon prüft Angaben wie den Namen des Kunden, die Adresse, die Telefon­nummer und Zahlungs­arten. Stimmen diese Daten mit denen eines gesperrten Kontos überein, wird auch das neu eröffnete Konto gleich wieder dicht gemacht“, erklärt der Insider weiter.

Zudem überprüft Amazon jedes Konto darauf, ob die Lieferadresse und der Nachname auch bei einem verwandten Konto wie dem von Ehepartnern, Familienmitgliedern etc. bereits bekannt ist. (red)