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Altersvorsorge Altersvorsorge: Schwäbisch Hall fordert Koexistenz

Von Rainer Gummelt 13.05.2004, 18:08

Schwäbisch Hall/MZ. - Für Erdland liegt der Zusammenhang zur Altersvorsorge viel näher. Wenn es die Regierung ernst meine, so der Bausparkassen-Chef, dass Bürger selbst mehr für ihr Alter vorsorgen sollen, sei es nur konsequent, private Altersvorsorge in Form von Wohneigentum ebenso zu fördern wie eine Geld-Rente. Erdland schlägt vor, den Bürger wählen zu lassen zwischen einer staatlich geförderten kapitalgedeckten Altersvorsorge oder einer geförderten eigenen Immobilie.

Auch für den Leiter des Hauptstadtbüros der größten privaten deutschen Bausparkasse, Roland Vogelmann, macht es keinen Sinn, die Geldrente, die Riester-Rente etwa, gegenüber der im Alter selbst genutzten Immobilien zu bevorzugen. Vogelmann wirft der Bundesregierung einen wohnungsbaupolitischen Zickzack-Kurs vor. Er erinnert daran, dass Bauminister Manfred Stolpe (SPD) noch vor kurzem versichert hat, Wohneigentum sei die wichtigste Form der privaten Altersvorsorge. "Wir müssen das selbst genutzte Wohneigentum und die Riester-Rente besser miteinander verzahnen", hatte der Politiker gefordert. Davon will sein Chef, Bundeskanzler Gerhard Schröder, nichts mehr wissen. Er sagt heute mit dem Blick auf aktuelle Haushaltslöcher: "Die Eigenheimzulage war gestern gut; heute brauchen wir sie nicht mehr." Für Vogelmann ist Schröder damit auf einem falschen Weg. Denn damit werde eine wichtige Möglichkeit der Altersvorsorge behindert, sagt der Ökonom. Auch der Pakt zwischen den Generationen, den Kindern ein Haus zu hinterlassen, werde beschädigt, erklärt Vogelmann.

"Selbst wenn der Verkehrswert nicht sehr hoch sein sollte, der Selbstnutzerwert eines Haus ist im Alter gigantisch", hebt Vogelmann hervor. Er fordert deshalb: "Solange die Koexistenz von Geldrenten- und Wohneigentumsförderung nicht geklärt ist, muss die Eigenheimzulage erhalten bleiben."