Heller, nobler und trotzdem billig? Aldi: Erster Blick in einen neuen Luxus-Discounter in Hamburg
Hamburg - „Sehr zweckorientiert“ – so bezeichnet Aldi selbst die bisherige Einrichtung seiner Märkte. Man könnte auch sagen: eng und düster. Vorbei! Aldi Nord steckt mal eben 5,2 Milliarden Euro in seine 2.300 Läden. Die „Hamburger Morgenpost“ schaute sich einen der neuen „Luxus-Aldis“ an der Eiffestraße 406 in Hamburg-Hamm an.
Aldi Nord steckt 5 Milliarden Euro in Modernisierung seiner Filialen
Von außen ein Supermarkt wie viele. Doch kaum geht die Tür auf, wähnt man sich mindestens beim Konkurrenten Edeka oder sogar in der Lebensmittelabteilung eines Luxus-Kaufhauses. Ist das wirklich noch Aldi? Wo sind all die Kartons mit der lieblos präsentierten Ware hin? Alles wirkt hier hell und freundlich! Die Wege im Markt sind extrem breit.
Am Eingang findet sich zunächst alles, was man für ein leckeres Frühstück braucht: Zeitungen, Kaffee, frische Brötchen, Konfitüre oder Cornflakes. Dann kommt ein imposanter Obst- und Gemüsestand: Mehr als 100 Produkte gibt es – 15 davon bio. In herkömmlichen Filialen waren es nur 70, betont Filialleiter Michael Pohl (34) stolz und weist auf ein großes Logo in seinem schnieken Laden. „Aldi Hamburg“ steht da und man sieht die Stadt-Silhouette mit Hafen, Elphi und Fernsehturm. Hat Aldi da etwa ein bisschen bei Budni spioniert und sich abgeguckt, wie man seine Läden regionaler macht?
Lesen Sie hier, was bei Aldi Süd demnächst alles anders wird.
Aldi Nord: Heller, nobler und trotzdem billig?
Wir gehen weiter, spazieren an Regalen mit Frischfleisch und Fisch vorbei – und bleiben vor einem Angebotstisch stehen. „Rezept der Woche“ steht da: Heute bekommt man alle Produkte für ein „Filet im Blätterteig mit Tomatenschaum“ – und passenden Rieslingsekt gibt’s gleich dazu.
Und die Preise? Dino Lo Giudice (46), Geschäftsführer der Aldi-Regionalgesellschaft, beteuert: „Wir sind und bleiben Discounter und werden die Preisführerschaft behalten.“ Gleichzeitig versucht sich Aldi aber auch an echten Luxusprodukten. Am Wochenende lockt das Unternehmen mit Piper-Heidsieck-Markenchampagner (21,99 Euro) und Courvoisier-Cognac.
Nach und nach sollen nun alle Aldi-Nord-Märkte aufgemotzt werden.
