Air Berlin un Tuifly Air Berlin und Tuifly - Dutzende Flüge am Mittwoch gestrichen

Berlin - Air Berlin hat am Mittwoch knapp jeden zwanzigsten Flug streichen müssen. Betroffen seien 32 von insgesamt 696 Flügen, teilte das Unternehmen am Mittwochmittag mit. Grund seien Crew-Engpässe bei Tuifly, die zum Teil kurzfristig gemeldet würden - ein Drittel der Tui-Flotte fliegt samt Besatzung für Air Berlin. Auch bei Tuifly werden mehr als 20 Flüge annulliert.
„Von 99 vorgesehenen Flügen werden heute voraussichtlich 75 Flüge durchgeführt und Teile der Tuifly-Flugverbindungen auch über Partner sichergestellt“, teilte der Ferienflieger aus Hannover mit. Bereits an den beiden Vortagen hatte es bei 30 Prozent der Tuifly-Flüge verspätete Starts gegeben, weil sich plötzlich viele Crews krank gemeldet hatten.
Verhandlung über Zusamenschluss
Die in der Krise steckende Air Berlin verhandelt mit ihrem Großaktionär Etihad und der Tui über eine Zusammenlegung des Air-Berlin-Touristik-Geschäfts in einem neuen Verbund. Das teilte die angeschlagene Fluglinie am Mittwoch in Berlin mit und bestätigte damit entsprechende Berichte aus der Vorwoche.
Die Fluglinie Air Berlin hatte erst vergangene Woche bekannt gegeben, dass sie bis zu 1200 Mitarbeiter entlassen und einen Teil ihrer Flotte an die Lufthansa abgeben will. Lufthansa will bis zu 40 Flieger der zweitgrößten deutschen Airline samt Besatzungen für sechs Jahre anmieten. Der Großteil soll für die Billigtochter Eurowings fliegen, wie Lufthansa damals mitteilte.
Air Berlin will sich auf das Kerngeschäft mit einer Flotte von 75 Maschinen von den beiden Drehkreuzen Berlin und Düsseldorf aus konzentrieren. Auch damals hieß es, das Touristikgeschäft mit 35 Flugzeugen soll in einem eigenen Geschäftsbereich zusammengefasst werden mit dem Ziel, strategische Optionen zu prüfen.
Tuifly-Mitarbeiter fürchten um Jobs
Nun will sich Air Berlin an den Gesprächen beteiligen. „Dieser Airline-Verbund könnte zu einer Kombination des derzeitigen touristischen Geschäfts der Air Berlin-Gruppe mit 35 Flugzeugen ( (...) und der deutschen Tuifly führen“, teilte die Airline am Mittwoch mit. Eingeschlossen seien 14 Flugzeuge, die derzeit von Tuifly für die Air Berlin-Gruppe betrieben werden. Die geplante Transaktion stehe unter dem Vorbehalt erfolgreicher Verhandlungen und der Genehmigungen der Behörden.
Am Freitagabend war bereits bei Tuifly bekanntgeworden, dass Tuifly in eine neue Dachholding unter Führung von Etihad mit einer anderen Airline integriert werden soll. Arbeitnehmervertreter hatten Job-Verluste befürchtet. Aufgrund mehrerer Krankmeldungen der Crew war es bei Tuifly zu Flugausfällen und Verspätungen gekommen, das hatte sich auch auf Flüge von Air Berlin ausgewirkt. (dpa)