1. MZ.de
  2. >
  3. Deutschland & Welt
  4. >
  5. Wettbewerb: Wettbewerb: Kartellamt genehmigt Megafusion in Abfallbranche

Wettbewerb Wettbewerb: Kartellamt genehmigt Megafusion in Abfallbranche

25.02.2005, 12:07
Die Hauptverwaltung des Recyclingmultis Remondis in Lünen (Foto vom 29.12.2004). (Foto: dpa)
Die Hauptverwaltung des Recyclingmultis Remondis in Lünen (Foto vom 29.12.2004). (Foto: dpa) dpa

Bonn/dpa. - Remondis gehört zur Remondis-Gruppe, dem bisher zweitgrößtenEntsorgungsunternehmen Deutschlands. Branchenführer war bisher RWEUmwelt. Remondis übernimmt etwa 70 Prozent der RWE-Umweltsparte. DerEnergiekonzern RWE hatte die Sparte zum Verkauf gestellt, da dieTochter nicht mehr zum Kerngeschäft gehört.

Nach der Entscheidung der Wettbewerbshüter muss Remondis eineReihe von Auflagen erfüllen und Unternehmensbeteiligungen, Anlagenund Sammelverträge sowie insbesondere die Beteiligung an derInterseroh AG unwiderruflich veräußern. Bereits vor Anmeldung desZusammenschlusses waren laut Kartellamt aus der RWE Umwelt rund 30Prozent des inländischen Umsatzvolumens ausgegliedert worden. Auchausländische Beteiligungen seien an Dritte veräußert worden.

Die Auflagen für Remondis betreffen vor allem den Altglasbereich,wo das Unternehmen sich von Sammelverträgen und Anlagen trennen muss.Bei den Märkten für Sammlung und Transport von Restmüll sowie auchauf anderen Gebieten sind laut Kartellamt bereits im Vorfelderkennbare Wettbewerbsprobleme durch die Abspaltung von Aktivitätender RWE Umwelt beseitigt worden.

Das Kartellamt habe erreicht, dass die Fusion in vielen Bereichennicht zu stärkeren Marktpositionen führe, als sie vor demZusammenschluss bereits einer der Beteiligten jeweils hatte,erläuterte Böge. Das Vorhaben sei nach dem Wettbewerbsgesetzfreizugeben gewesen.

Das Kartellamt werde die weitere Entwicklung in der Branche abergenau verfolgen, betonte Böge. Es stünden etwa nicht nur dierestlichen 30 Prozent Umsatzvolumen von RWE Umwelt unmittelbar zumVerkauf, sondern es sei auch zu befürchten, dass nicht zum Zugegekommene Wettbewerber sich zu «Aufholfusionen» gegenüber dem neuenMarktführer gedrängt sehen könnten.