Wernigerode Wernigerode: Autozulieferer Rautenbach auf Erfolgskurs

Wernigerode/dpa. - Beim Automobilzulieferer Rautenbach AG(Wernigerode) ist der Tomograph mittlerweile nicht mehr wegzudenken.«Damit konnten wir die Entwicklungszeiten erheblich verkürzen und dieQualität unserer Produkte verbessern», sagte Geschäftsführer FrankLehmann. Nicht zuletzt deshalb ist das Unternehmen zu einem derführenden Hersteller von Zylinderköpfen und High-Tech-Komponenten inDeutschland avanciert. Zu den Kunden zählen VW, Audi, Porsche, BMW,Daimler- Chysler und General Motors.
Die Produktion von Zylinderköpfen aus Aluminium fürVerbrennungsmotoren ist in den vergangenen Jahren ständig gewachsen.Waren es im Jahre 1993 noch etwas mehr als 200 000, sollen es indiesem Jahr mehr als 1,7 Millionen sein. «Betrug der Umsatz im Jahr1993 noch 13 Millionen Euro, peilen wir in diesem Jahr etwa 150Millionen Euro an», sagte Lehmann. Die Zahl der Beschäftigten wuchsin diesem Zeitraum von 200 auf derzeit 566. Hinzu kommen etwa 150Zeitarbeitskräfte.
Die Entwicklung der Rautenbach-Gruppe sei ein Beispiel für dasdynamische Wachstum der Automobilzulieferindustrie nach der Wende inSachsen-Anhalt, sagte ein Sprecher des Wirtschaftsministeriums. Warenim Jahre 2000 noch 8000 Menschen in dieser Branche beschäftigt, seienes jetzt etwa 17 000. Auch die gute Zusammenarbeit zwischenHerstellern und wissenschaftlichen Einrichtungen habe dieseErfolgsgeschichte mitgeschrieben, teilte ein Sprecher von MAHREG mit.Der Verein verbindet die Kompetenzen von Firmen undForschungskapazitäten im Land.
Dem VW-Konzern verdankt der Wernigeröder Betrieb quasi seineExistenz und sein Überleben nach der Wende. 1934 siedelte einUnternehmen aus Solingen, das den weltweit erstenAluminiummotorenguss entwickelt hatte, in das Harzstädtchen um. DieFirma wollte näher beim Endproduzenten, den VW-Werken in Wolfsburgund den Hugo Junkers Flugzeugwerken in Dessau sein.
Zu DDR-Zeiten lieferte das Werk unter anderem Teile für denLastkraftwagen W 50 und ab 1987 ebenfalls Zylinderköpfe für VW. «Dashat uns nach der Wende sehr geholfen», sagte Lehmann. Der VW-Auftraghabe sehr bei der Privatisierung geholfen. Unterstützung habe amAnfang aber auch Harald Rautenbach gegeben. Er hatte den Betrieb, dersich früher bereits in seinem Familienbesitz befand und nach demZweiten Weltkrieg als Rüstungsunternehmen enteignet worden war, 1993von der Treuhand zurückgekauft.
In diesem Jahr erwarb der weltweit agierende mexikanischeAutomobilzulieferer Nemak den Betrieb im Harz. «Damit ist unsereWettbewerbsfähigkeit deutlich gewachsen», sagte Lehmann. So könne dasUnternehmen an jedem Platz der Welt seinen Service bieten.
Mehr als 70 neue Produkte sind in den zurückliegenden fünf Jahrenin Wernigerode entwickelt worden. Ohne Computertomograph wäre dassich nicht möglich gewesen. «Mit dieser Technik können zum Beispielneukonstruierte, komplizierte Motorteile schneller und exaktervermessen werden.