Werkzeug-Ehe: Stanley Works kauft Black & Decker
New York/dpa. - Die US-Traditionskonzerne Black & Decker und Stanley Works schrauben einen neuen globalen Werkzeugriesen zusammen. Das 4,5 Milliarden Dollar schwere Geschäft (3,0 Mrd Euro) ist bereits der vierte Anlauf der Industrie-Ikonen für eine Ehe.
Für Druck sorgte die Immobilien- und Wirtschaftskrise, die beide schwer getroffen hat. Der etwas kleinere Rivale Stanley Works schluckt bei dem allein mit Aktien finanzierten Geschäft den fast 100 Jahre alten Hersteller Black & Decker. Der Kaufpreis beinhaltet auch Schulden, wie die Unternehmen am Montagabend (Ortszeit) mitteilten.
Der neue Konzern Stanley Black & Decker sieht sich als Weltmarktführer mit rund 8,4 Milliarden Dollar Umsatz. Die Palette beider Unternehmen ergänze sich bestens. Bis zu 4000 der mehr als 40 000 Stellen sollen wegfallen.
Die bisherigen Stanley-Aktionäre sollen künftig mit 50,5 Prozent knapp die Mehrheit am neuen Werkzeug-Riesen halten. Top-Manager werde Stanley-Chef John Lundgren (58). Der Chef von Black & Decker, Nolan Archibald (66), soll den Verwaltungsrat führen. Die Aktionäre und die Wettbewerbshüter müssen allerdings noch zustimmen.
Mit der Vernunftehe in Krisenzeiten schlagen zwei global tätige Werkzeug-Spezialisten ein neues Kapitel auf - dreimal scheiterten Gespräche über eine Fusion bereits. In der Krise mussten beide heftig sparen. Nun hoffen sie gemeinsam auf eine sich langsam abzeichnende Erholung.
Black & Decker mit Sitz in Towson (Maryland) wurde 1910 gegründet, Stanley Works ist noch älter und blickt auf eine 166-jährige Geschichte zurück. Konzernzentrale wird der Stanley-Sitz in New Britain (Connecticut).
Die Börse begrüßte das Geschäft bereits. Der Kaufpreis in Aktien bedeutet einen Aufschlag von 22 Prozent zum Schlusskurs von Black & Decker am vergangenen Freitag. Etwa so viel kletterten die Aktien von Black & Decker am Montag im nachbörslichen US-Handel. Auch die Stanley-Titel lagen klar im Plus.
Die Anteilseigner von Black & Decker erhalten nach den Plänen je eigene Aktie 1,275 Anteile an Stanley. Die Übernahme soll im ersten Halbjahr 2010 abgeschlossen werden. Die Konzerne hoffen auf jährliche Einsparungen von 350 Millionen Dollar. Nach den Einmalkosten soll die Fusion ab dem dritten Jahr auch für spürbar höhere Gewinne sorgen.