Wer ist "Landolf Ladig"? Wer ist "Landolf Ladig"?: Thüringer AfD-Chef Höcke verweigert Eidesstattliche Erklärung
Erfurt - Im Streit um das Pseudonym „Landolf Ladig“ hat der Thüringer AfD-Chef Björn Höcke am Freitag eine Eidesstattliche Erklärung verweigert, dass er nicht hinter dem Pseudonym steckt. Die SPD-Abgeordnete Dorothea Marx hatte Höcke eine entsprechende Erklärung angeboten, berichtet die „Thüringer Allgemeine“. Dann wäre die Diskussion sofort vorbei.
Unter dem Namen „Landolf Ladig“ waren in der Vergangenheit mehrfach Texte in einer rechtsextremen NPD-Zeitschrift veröffentlicht worden. Die wurde von Thorsten Heise herausgegeben, ehemaliger Landesvorsitzender der NPD Thüringen und ein Bekannter Höckes.
Soziologe Andreas Kemper sicher: Höcke ist Landolf Ladig
Der Soziologe Andreas Kemper hatte diese Texte analysiert und zahlreiche Parallelen zu sonstigen Veröffentlichungen Höckes gefunden. Unter anderem verwenden beide ungewöhnliche Begriffe und Satzkonstruktionen. Auch die ehemalige AfD-Chefin Frauke Petry war sicher, dass sich Höcke hinter „Landolf Ladig“ verbirgt, scheiterte jedoch mit einem Parteiausschlussverfahren und verlor den Machtkampf mit Höckes Flügel. Auch der Verfassungsschutz geht laut "Thüringer Allgemeine" davon aus, dass Höcke hinter Landolf Ladig steckt.
Höcke selbst hatte zuletzt die Junge Gemeinde Jena-Stadtmitte verdächtigt, hinter dem Pseudonym zu stehen. Die Junge Gemeinde kündigte daraufhin eine Klage gegen Höcke an.
Björn Höcke ist seit 2014 Fraktionsvorsitzender der AfD Thüringen. Er gilt als Kopf der rechtsextremen AfD-Strömung „der Flügel“. Belegt ist, dass Höcke sich im Jahr 2010 am damals größten Neonazi-Aufmarsch Europas am 13. Februar in Dresden beteiligte. (mz)
