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Wechsel Wechsel: Möbelkette Kraft setzt auf Mitteldeutschland

Von ANNE PASSOW 07.04.2009, 20:30

HALLE/MZ. - Hintergrund: Die Möbelhäuser Höffner und Kraft gehören beide zur Krieger-Unternehmensgruppe. Diese ist Inhaber von Höffner und hält 75 Prozent der Anteile an Kraft. Wirtschaftlich sind aber beide Unternehmen voneinander unabhängig und haben verschiedene Geschäftsführungen.

Von der Übernahme betroffen sind die Höffner-Standorte Halle-Peißen, Leipzig-Taucha und Dresden-Altfranken. Höffner wird künftig deutschlandweit noch 16 Häuser betreiben.

Ob die Aufgabe der drei Höffner-Standorte mit Umsatzeinbußen zu tun hat, wollte deren Geschäftsführung nicht kommentieren. Kraft betreibt nach den Umbauarbeiten an den drei neuen Standorten ab nächsten Dienstag insgesamt sieben Häuser in Deutschland. Dabei hat die norddeutsche Kette ein klares Ziel: "Wir wollen an unseren neuen Standorten in Mitteldeutschland Marktführer werden", sagte Anna Sommermeyer, Marketingleiterin bei Kraft. Sie bestätigte auch, dass die rund 400 Höffner-Mitarbeiter von Kraft übernommen werden.

Mit Blick auf die gesamte Möbelbranche sieht BVDM-Chef Kunz einen Trend zur Konzentration. "Gerade selbständige Unternehmen werden in den letzten Jahren immer weniger", sagte er. Zum einen hänge das häufig damit zusammen, dass Kinder die Unternehmen der Eltern nicht weiter führen wollten. "Zum anderen zwingen auch wirtschaftliche Probleme viele kleine Geschäfte zur Aufgabe."

Die Krieger-Unternehmensgruppe dagegen ist laut Kunz seit einigen Jahren auf Expansionskurs. Mit einem Umsatz von etwa 1,8 Milliarden Euro ist sie neben "Möbel Lutz" eines der führenden deutschen Möbelunternehmen. Marktführer ist Ikea mit einem Umsatz von etwa 3,3 Milliarden Euro.

"Bisher hat die Möbelbranche von der Wirtschaftskrise nicht all zu viel mitbekommen", sagte Kunz. Ob das auch weiterhin so bleibe, könne er nicht sagen. Noch lägen dem Verband keine aktuellen Zahlen vor. Der BVDM-Chef setzt aber auch auf einen positiven Effekt der Konjunkturflaute: "Weil die Menschen in der Krise mehr zu Hause bleiben, investieren sie verstärkt in ein schönes Ambiente."