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Waschbären Waschbären: 1934 in Deutschland ausgesetzt

11.07.2011, 20:30

Halle (Saale)/MZ. - Auch Schnecken, Krebse, Amphibien oder Fische gehören zu seiner Nahrung. Im städtischen Raum ist das Tier geschickt, räumt Biotonnen aus, schiebt Dachziegel beiseite und nutzt Dachböden und Schuppen zum Schlafen und zur Aufzucht seiner Jungen.

Eingeführt wurde der Waschbär um 1920 / 30 aus Nordamerika als Pelz-Zuchttier. 1934 wurden am Edersee in Hessen zwei Pärchen ausgesetzt. Östlich von Berlin entkamen 1945 Waschbären aus einer Farm - beides gilt als Initialzündung für die heutige Population. Seit 1954 wird das Tier bejagt.

In Sachsen-Anhalt dürfen Grundstückseigentümer in befriedeten Gebieten Waschbären laut Jagdgesetz "fangen, töten und für sich behalten". Dass muss tierschutzgerecht geschehen, erklärt der Landesjagdverband und verweist auf Lebendfallen, die regelmäßig kontrolliert werden sollten - nicht nur, weil es Nachbars Katze erwischt haben könnte. Spätestens bei der Tötung werden oft Jäger um Hilfe gebeten. Verpflichtet seien sie zur Hilfe in der Stadt aber nicht.

Wer die Tiere nicht anlocken will, sollte einige Grundsätze beachten: keine hochwertigen Speisereste auf den Kompost werfen; Müll- und Biotonnen mit Spanngummis sichern und mindestens einen halben Meter entfernt vom Zaun oder einer Mauer aufstellen; reifes Obst und Beeren ernten und Fallobst aufsammeln; Haustiere nicht draußen füttern oder die Reste ins Haus räumen. Vorsicht: Waschbären kommen auch durch Katzenklappen.