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VW VW: Volkswagen-Chef räumt erstmals Fehler bei Phaeton ein

08.07.2004, 15:58

Wolfsburg/Dresden/dpa. - Volkswagen-Chef Bernd Pischetsriederhat erstmals Fehler beim umstrittenen Luxuswagen Phaeton eingeräumt.Der in der Gläsernen Manuaktur in Dresden gebaute Phaeton verkaufesich nicht, weil er nicht «unverwechselbar genug» sei, sagtePischetsrieder der britischen Autozeitschrift «Car». Es sei falschgewesen, das Modell als konventionelle Stufenhecklimousine zu bauen.2003 hatte VW nur rund 6000 Phaeton verkauft und damit sein eigenesZiel verpasst. Für das laufende Jahr rechnet VW früheren Angagenzufolge mit einem Absatz von 15 000 Phaeton.

Betriebsrat und Aktionärsschützer hatten die VW-Luxusstrategie,für die vor allem der Phaeton steht, wiederholt scharf kritisiert. VWmüsse stattdessen wieder mehr preiswertere Autos anbieten. DerPhaeton kam 2002 auf den Markt. Pischetsrieder sagte der Zeitschrift, der nächste Phaeton werdemöglicherweise eine Mischung aus Kombi und Coupé. Er werde sicherkeine «normale» Limousine. Als Beispiel für ein «unverwechselbares»Modell, das sich sehr gut verkaufe, nannte der VW-Chef den VW-Geländewagen Touareg.

VW-Sprecher Hans-Gerd Bode betonte am Donnerstag in Wolfsburg,Pischetsrieder habe nicht den Phaeton in Gänze als «Fehler»bezeichnet. Der Phaeton (ab 63 500 Euro) werde weiter gebaut. Es seiein «langfristig angelegtes Projekt», bei dem man Geduld brauche. «InZeiten konjunktureller Tiefen wird diese Geduld auf die Probegestellt», sagte Bode. Es gebe beim Phaeton bei VW eine «Lernkurve».Volkswagen müsse bei Wagen in diesem Segment «individuell auf dieMenschen zugehen».

Der Wolfsburger Autobauer war miserabel ins Jahr gestartet. Imersten Quartal brach der Gewinn unter dem Strich um fast 90 Prozentauf nur noch 26 Millionen Euro ein. Die Markengruppe Volkswagen unteranderem mit dem Golf, dem Passat und dem Phaeton rutsche operativ insMinus. Nur die ertragsstarke Finanzsparte bewahrte VW insgesamt voreinem Verlust.