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Volkswagen Volkswagen: Muskelspiele vor der nächsten Sanierungs-Runde

26.09.2006, 07:12
Produktion des Volkswagen Golf Plus auf einer Produktionslinie im Stammwerk in Wolfsburg (Foto: dpa)
Produktion des Volkswagen Golf Plus auf einer Produktionslinie im Stammwerk in Wolfsburg (Foto: dpa) dpa

Hannover/dpa. - Darannahmen nach Gewerkschaftsangaben mindestens 20 000 Beschäftigteteil. Ein IG Metall-Sprecher in Hannover betonte, die Produktion habe nicht gelitten. Es habe sich nicht um Arbeitsniederlegungengehandelt. Die Gewerkschaft hatte VW ein Ultimatum gestellt. Sollte das Unternehmen am Mittwoch keine verbindlichen Zusagen zur Zukunft der Werke machen, sollen die Sanierungsgespräche abgebrochen werden.

«Informationsveranstaltungen» der einzelnen Betriebsräte gab es amDienstag zu unterschiedlichen Zeitpunkten in den VW-Werken Wolfsburg,Salzgitter, Braunschweig, Kassel, Emden und Hannover. Allein inHannover nahmen an der Veranstaltung nach Darstellung der IG Metallrund 5000 Beschäftigte teil. Der VW-Betriebsratschef in Hannover,Günter Lenz, forderte den Vorstand auf, «endlich» konkrete Zusagenfür die Standorte auf den Tisch zu legen. Andernfalls könne er fürdie «Reaktion der Kolleginnen und Kollegen» nicht mehr garantieren.In Hannover soll die dortige Gießerei möglicherweise verkauft werden.

Die Gespräche zwischen Management und IG Metall über die Sanierungder ertragsschwachen Kernmarke VW - deren Rückgrat die sechswestdeutschen Werke sind - waren am vergangenen Freitag erneutergebnislos vertagt worden. VW will mit einer Änderung desTarifvertrages vor allem die Wochenarbeitszeit in den sechswestdeutschen Werken von 28,8 auf 35 Stunden ohne Lohnausgleichverlängern. Die Gewerkschaft drängt auf langfristige verbindlicheGarantien für Produkte, Investitionen und Jobs.

Während die IG Metall nach den Gesprächen am Freitag kaumFortschritte sah, sagte VW-Verhandlungsführer Klaus Dierkes, man sei«ein großes Stück vorangekommen». Er sei relativ optimistisch, dassman am Mittwoch einen entscheidenden Schritt tun könne. Der VW-Tarifvertrag, der die rund 100 000 Beschäftigten der westdeutschenWerke bis 2011 vor Entlassungen schützt, ist ungekündigt. Streikssind daher unzulässig.