Volkswagen Volkswagen: «Kein Imageverlust durch die VW-Affäre»

München/dpa. - «In der Öffentlichkeit wurde getrennt zwischen der Affäre und der Automarke VW», sagte Prof. Manfred Schwaiger, Leiter des Institutsfür Marktorientierte Unternehmensführung an der Universität München,in einem dpa-Gespräch. Volkswagen genieße in der Bevölkerung nach wievor einen guten Ruf.
Das Institut erstellt zwei Mal im Jahr eine Studie über dieReputation von großen Unternehmen in Deutschland. Basis dafür isteine repräsentative Umfrage unter 1250 Menschen.
Die VW-Affäre habe dem Autobauer nicht geschadet, sagte Schwaiger.Grundsätzlich habe die Automobilindustrie einen Bonus, speziellVolkswagen habe sehr viel und und professionell insReputationsmanagement investiert. VW habe daher eine hohe Reputationin der Öffentlichkeit. «Das ist wie ein funktionierendesImmunsystem.» Außerdem sei das VW-Krisenmanagement in der Affäre ausseiner Sicht gut gewesen, sagte Schwaiger.
Die VW-Affäre war im Sommer 2005 ins Rollen gekommen. Insgesamtsind 14 Beschuldigte im Visier der Staatsanwaltschaft in Braunschweig- darunter der frühere VW-Arbeitsdirektor Peter Hartz, der ehemaligeVW-Betriebsratschef Klaus Volkert, Ex-Skoda-Personalchef HelmuthSchuster und der frühere VW-Personalmanager Klaus-Joachim Gebauer.Die Vorwürfe lauten: Verdacht auf Untreue und Betrug oder Beihilfe.So sollen Schuster und Gebauer mit Hilfe eines Netzes aus TarnfirmenGeld auf eigene Konten umgeleitet haben, das eigentlich VWzugestanden hätte. Zudem sollen Betriebsräte mit Lustreisen aufUnternehmenslinie gebracht worden sein.
Schwaiger sagte mit Blick auf die Affäre, in der Öffentlichkeitsei nicht der Eindruck entstanden, als wenn der gesamte VW-Konzerndurch und durch verfilzt sei. Falls aber herauskommen sollte, dass essich um systematische Verfehlungen gehandelt habe, könnte einImageschaden die Folge sein.
Der aktuellen Reputations-Studie des Instituts zufolge rangiert VWbeim Image deutscher Marken auf Rang fünf. Auf Platz eins liegt dieLufthansa, vor BMW, Siemens und der VW-Tochter Audi. Hinter VW folgenPorsche, DaimlerChrysler und Adidas.