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Verwechslung Verwechslung: Künstler leben gefährlich

22.04.2012, 17:43

Halle (Saale)/MZ. - Die Stuttgarter Polizei hat den 1983 geborenen Mimen, der am 14. März in der ZDF-Fahndungsserie "Aktenzeichen XY... ungelöst" einen Juwelenräuber dargestellt hatte, am Donnerstag in der Innenstadt "einer kurzen Personenkontrolle unterzogen".

Der vermeintliche Gangster habe dies recht gelassen genommen, bestätigte ein Polizeisprecher am Samstag einen Bericht der "Bild"-Zeitung. Schnell sei klar gewesen, dass es sich bei dem Schauspieler um einen Schauspieler und nicht um den gesuchten Kriminellen handele, sagte der Sprecher.

Ein Zuschauer war es, der die Beamten auf die Spur des vermeintlichen Missetäters gesetzt hatte, der dem wirklichen Bösewicht recht ähnlich sehen soll. Deshalb hatte man ihn ja für die TV-Rolle ausgewählt. Nun werden sich Rudi Cerne, der die Sendung moderiert, und die ZDF-Gewaltigen überlegen, ob sie diesem Doppelgänger-Prinzip treu bleiben wollen.

Freilich, im vorliegenden Fall ist es glimpflich abgelaufen. Der pflichtbewusste Bürger hat brav die Behörden verständigt, um seine Beobachtung mitzuteilen. Alles richtig gemacht.

Aber hätte er sich nicht auch an Krimis oder Western erinnern können, in denen ein tugendhafter Held kurzerhand selber dem Schurken das Handwerk legt und der Gerechtigkeit zum Sieg verhilft? Das hätte glatt ins Auge gehen können.

Andreas Montag