Verspätungen nach Fluglotsen-Streik in Stuttgart
Stuttgart/dpa. - Ein Warnstreik von Fluglotsen hat am Montagmorgen in Stuttgart zu vielen Flugausfällen und stundenlangen Verspätungen geführt. Vor den Ticketschaltern des Flughafens bildeten sich lange Schlangen.
Die Gewerkschaft der Flugsicherung ließ bis 10.30 Uhr nur die Abwicklung von elf Maschinen pro Stunde zu. Normalerweise wickelt das Flughafenpersonal bis zu 44 Flüge pro Stunde ab.
Der Warnstreik im Tower hatte um 6.00 Uhr begonnen. Er soll die Forderungen der Vorfeldlotsen untermauern, die für den Verkehr der Flugzeuge am Boden zuständig sind. Sie fordern in dem Tarifkonflikt geregelte Arbeitszeiten und 30 Prozent mehr Geld, teilte die Gewerkschaft mit.
Schon am Vormittag waren nach Flughafenangaben 22 Flüge von und nach Stuttgart ausgefallen. Tausende Passagiere waren außerdem von Verspätungen von bis zu drei Stunden betroffen. Bis 10.00 Uhr hatten bereits 23 Flüge verspätet abgehoben, 11 Maschinen konnten nicht wie geplant landen.
Die Gewerkschaft der Flugsicherung ist durch eine Notdienstvereinbarung verpflichtet, mindestens 25 Prozent des regulären Flugverkehrs abzuwickeln. Der Streik sollte am Montag bis 22.00 Uhr dauern, auch für die nächsten Tage planten die Fluglotsen weitere Arbeitsniederlegungen.
Die Deutsche Flugsicherung in Langen (Hessen) kritisierte das Verhalten der Gewerkschaft in einer Mitteilung als unverhältnismäßig: «Wegen einer Gehaltserhöhung für zehn Flughafenmitarbeiter wird praktisch ein ganzer Flughafen lahmgelegt und Tausende von Passagieren haben das Nachsehen.»