Versicherungen Versicherungen: Aus für Hamburg-Mannheimer und Victoria
Düsseldorf/dpa. - Der Düsseldorfer Konzern will nach der Umstellung inder zweiten Jahreshälfte 2010 neue Lebens- und Sachversicherungen inDeutschland unter der Marke Ergo verkaufen. Die Ergo-Marken DKV fürKrankenversicherungen und D.A.S. für Rechtsschutz bleiben erhalten.
Als Reaktion auf die Pleiten von Karstadt und Quelle werden dieKarstadtQuelle Versicherungen, die seit 2002 zu Ergo gehören, Anfangdes kommenden Jahres in Ergo Direkt Versicherungen umbenannt. DasUnternehmen hatte in den vergangenen Monaten immer wieder betonenmüssen, dass die KarstadtQuelle-Versicherung trotz ihres Namens nichtvon den Problemen von Karstadt und Quelle betroffen ist.
«Langfristig versprechen wir uns von der neuen Aufstellung, dasswir für unsere 20 Millionen Kunden allein in Deutschland nochattraktiver werden», erklärte Ergo-Vorstandschef Torsten Oletzky amFreitag. Von der Umstellung auf die breitere Marke Ergo, die bishernur der Name der Holding ist, wird ein Kundenwachstum erwartet. Mitder neuen Markenstrategie soll es keine Überschneidungen im Angebotder einzelnen Marken des Düsseldorfer Konzerns mehr geben. Außerdemsoll den Kunden klar werden, dass das vielfältige Angebot aus einerHand stammt.
Die Höhe der Kosten für den großen Schilderwechsel und dasBekanntmachen der neuen Marke Ergo stehe noch nicht fest. Oletzkyhält aber einen mittleren zweistelligen Millionenbetrag für möglich.
Die Markenumstellung bei Lebens- und Sachversicherungen soll keineArbeitsplätze in dem Düsseldorfer Konzern kosten. Intern seien in denvergangenen Jahren bereits zahlreiche Umstellungen erfolgt. Heutearbeiteten schon eine Reihe von Angestellte für verschiedene Markender Gruppe. Die Konzernstrukturen könnten durch das Zusammenführenmehrerer Einzelgesellschaften aber noch weiter vereinfacht werden. ImVertrieb blieben die Strukturen unverändert.
Für die Ergo-Gruppe arbeiteten 50 000 Menschen als angestellteMitarbeiter oder als selbstständige Vermittler. Ergo ist dieErstversicherungs-Sparte des Branchenriesen Munich Re (ehemalsMünchener Rück), des weltgrößten Anbieters von Versicherungen fürVersicherungen (Rückversicherer).
Bei den KarstadtQuelle Versicherungen sei für die Kunden nichtausreichend erkennbar, dass sie zur Ergo-Gruppe gehören. «Deshalblöst Ergo nun die Marke vom Warenhaus- und Versandhandel, damit ihrGeschäft nicht durch die dortigen Turbulenzen beeinträchtigt wird»,heißt es in einer Mitteilung des Düsseldorfer Konzerns. Er will dieWerbeplätze der aufzugebenden Marken nutzen, um die neue Marke Ergobekanntzumachen. So zeichnet sich ab, dass die FußballmannschaftGreuther Fürth voraussichtlich zum Rückrundenstart den neuen NamenErgo Direkt Versicherungen auf dem Trikot tragen wird. Allein dieKarstadtQuelle Versicherungen haben über 4 Millionen Kunden. Siebieten aus allen Versicherungssparten Produkte an.