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Verkehrs- und Energietechnik Verkehrs- und Energietechnik: Sanierung von Alstom ist geglückt

17.05.2006, 08:53
Monteure arbeiten in der Alstom Lokomotiven Service GmbH in Stendal an einem Nahverkehrs-Triebwagen. (Foto: dpa)
Monteure arbeiten in der Alstom Lokomotiven Service GmbH in Stendal an einem Nahverkehrs-Triebwagen. (Foto: dpa) dpa-Zentralbild

Paris/dpa. - Im Geschäftsjahr 2005/06 (31. März) kehrte Alstom mit 178Millionen Euro Überschuss in die Gewinnzone zurück. Im Vorjahr warnoch ein Fehlbetrag von 628 Millionen Euro ausgewiesen worden. Dervergleichbare Umsatz stieg von 12,9 auf 13,4 Milliarden Euro. ErstEnde April hatte die Regierung die Auflagen der EU-Kommission fürihre Finanzhilfen erfüllt, indem sie ihren 21-Prozent-Anteil an derAlstom SA an den Bau- und Medienkonzern Bouygues verkauft hatte.

Alstom steigerte den operativen Ertrag von 471 Millionen auf 746Millionen Euro und wies einen freien Kapitalfluss von 525 MillionenEuro aus. Gleichzeitig wurde die Verschuldung von 1,65 auf 1,25Milliarden Euro verringert. Dank des Überschusses sank dieVerschuldungsquote von 104 auf 68 Prozent des Eigenkapitals.

«Mit dem baldigen Verkauf der Marinesparte konzentriert sich dieGruppe auf ihr Kerngeschäft: Stromerzeugung und Bahntransport»,erklärte Alstom. Der Verkauf der Werften mit 1,5 Milliarden EuroUmsatz an den Aker-Konzern werde in diesen Wochen abgeschlossen. Dasmit Bouygues geplante Gemeinschaftsunternehmen für Wasserturbinen seiauf dem Weg. Die Auflagen der EU würden damit erfüllt.

Bei der Alstom-Sanierung hatte der Staat Versuche von Siemens zurÜbernahme von Filetstücken des Konzerns abgewehrt und war selbst indas Kapital eingestiegen. Die Weitergabe der Aktien an Bouyguessichert einen französischen «langfristigen Referenzaktionär», dereine Übernahme durch einen ausländischen Konzern verhindern kann, undbeschert dem Fiskus nebenbei einen Gewinn von 1,26 Milliarden Euro.

Für das laufende Jahr erwartet Alstom-Chef Patrick Kron eineoperative Marge von sieben Prozent. Die Börse nahm die Nachrichtpositiv auf: Die Alstom-Aktie stieg um 1,9 Prozent auf 76,20 Euro. ZuJahresbeginn hatte die Aktie bei 49 Euro gelegen.