Verheugen: Größere Autos bei CO2-Ausstoß nicht einseitig belasten
Hamburg/dpa. - In der Diskussion um europäische Schadstoff-Grenzwerte für Neuwagen hat EU-Industriekommissar Günter Verheugen davor gewarnt, die Hersteller größerer Autos einseitig zu belasten.
«Wir sollten nicht vergessen, dass die Autos der Oberklasse und der oberen Mittelklasse unsere besondere Stärke sind», sagte er der «Bild am Sonntag». «Von ihnen hängen die Arbeitsplätze in entscheidender Weise ab.» Es müssten die Einsparpotenziale in allen Klassen voll ausgeschöpft werden. «Auch bei kleineren Autos ist noch viel drin.»
Die EU-Kommission arbeitet an einem Gesetz, das die Kohlendioxid-Emissionen von Neuwagen von 2012 an im Durchschnitt auf 120 Gramm pro Kilometer senken soll. Derzeit liegt der Wert bei gut 160 Gramm. «Der Grenzwert kann nicht für jedes Auto derselbe sein», betonte Verheugen. Ob die Unterscheidung nach Gewicht oder nach anderen technischen Merkmalen vorgenommen werde, könne derzeit noch nicht entschieden werden. Bis jetzt habe die Kommission 46 verschiedene Modelle für das CO2-Gesetz geprüft, acht davon würden vertieft untersucht. Der Vorschlag der Kommission werde nach der jetzigen Planung im Dezember, spätestens aber in der ersten Hälfte 2008 auf dem Tisch liegen.
Ein System von Ausgleichszahlungen, wie es der Brüsseler Branchenverband ACEA ins Gespräch gebracht hatte, lehnte Verheugen ab: «Ich halte nichts davon, dass sich bestimmte Hersteller von ihren Umweltverpflichtungen freikaufen können.»