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VerbraucherAnalyse 2002 VerbraucherAnalyse 2002: Discounter sind auf dem Vormarsch

17.09.2002, 13:19
Aldi-Prospekt
Aldi-Prospekt dpa

Hamburg/dpa. - Discountmärkte mit so genannten No-Name-Produktensind in Deutschland auf dem Vormarsch, die Markentreue derKonsumenten nimmt ab. Zu diesem Ergebnis kommt die VerbraucherAnalyse(VA) 2002 des Axel Springer Verlags und der Bauer Verlagsgruppe, dieam Dienstag in Hamburg vorgestellt wurde. Für die Erhebung wurden30 547 Personen ab 14 Jahren nach ihrem konkreten Konsumverhalten für664 Produktbereiche und 1850 Marken befragt.

Die Entwicklung deutet sich seit einigen Jahren an. Der Aussage«Markenartikel sind besser als markenlose Ware» stimmten in diesemJahr 54 Prozent aller Befragten zu, 1992 waren es noch 59,7 Prozent.Als Grund für die abnehmende Markentreue nannten die MarktforscherAdrian Weser (Bauer) und Wilfried Wenzel (Springer) unter anderem dieAustauschbarkeit von Produkten - beispielsweise bei Vollwaschmittelnund Joghurt und die zum Teil gute Qualität der No-Name-Produkte.Viele Verbraucher identifizierten diese offensichtlich inzwischenauch als «Marke». Hinzu komme das preisbewusstere Einkaufen derKonsumenten.

Auch die Käuferströme liefen an den Markenartiklern vorbei. ImVergleich zu 1997 konnten insbesondere Discounter wie Aldi und Lidlihren Kundenkreis erweitern: Aldi verzeichnete ein Plus von 8,8Prozentpunkten auf jetzt 76,4 Prozent, Lidl ein Plus von 14,1Prozentpunkten auf 43,2 Prozent. Rückgänge seien dagegen bei denmeisten Supermärkten zu verzeichnen. Bei Spar kaufen der VA zufolgenur noch 13,5 Prozent aller Haushaltsführenden ein (1997: 18,3Prozent).

Dennoch gibt es für die Markenartikler Hoffnung: Nach der VA 2002besuchen die Haushaltsführenden für ihre Lebensmitteleinkäufe imSchnitt 4,25 verschiedene Geschäfte - wobei die Zahl im Vergleich zurVorjahresanalyse (im Durchschnitt: 4,17) leicht zugenommen hat. Hinzukomme, dass der Discount-Käufer ein recht hohes Markenbewusstseinhabe. So achteten 45 Prozent der Bürger, die bei Aldi einkaufen, mehrauf die Marke als auf den Preis. Mehr als die Hälfte der Aldi-Käufermeine sogar, Markenartikel seien qualitativ besser als markenloseWare. «Für die Markenartikler ist also immer noch ein großes KäuferPotenzial vorhanden.»