Verbraucher Verbraucher: Inflation in Deutschland schwächt sich ab
Wiesbaden/dpa. - Grund dafür seien die zuletzt nicht mehr sodrastisch gestiegenen Heizöl- und Benzinpreise, berichtete dasStatistische Bundesamt am Mittwoch und bestätigte eine ersteSchätzung von Ende August. Innerhalb eines Monats gingen dieVerbraucherpreise im Schnitt um 0,1 Prozent zurück. Dennoch bliebendie Energiekosten die Preistreiber. Aber auch Lebensmittel undGetränke verteuerten sich wegen des heißen Sommersüberdurchschnittlich.
Seit mehr als zwei Jahren heizen teures Öl, Benzin und Strom dieTeuerung an. Ohne Energiekosten hätte die jährliche Inflationsratelaut Statistiker nur bei 1 Prozent gelegen. Leichtes Heizöl wurdebinnen Jahresfrist um 7,7 Prozent teurer, Benzin und Diesel um knapp6 Prozent. Für Haushaltsenergie wie Strom, Fernwärme und Gas musstendie Verbraucher 9,5 Prozent mehr zahlen. Dagegen wurde imkurzfristigen Vergleich Benzin billiger (minus 1,8 Prozent gegenüberJuli).
Wegen der Erhöhung der Tabaksteuer im September 2005 warenZigaretten, Zigarren und Tabak 6 Prozent teurer als ein Jahr zuvor.Auch für Lebensmittel und alkoholfreie Getränke mussten Verbrauchermehr zahlen (plus 2,6 Prozent). Wegen der langen Hitzeperiode imSommer verteuerte sich Gemüse um 12 Prozent. Kartoffeln und Salatwurden sogar um mehr als ein Drittel teurer. Auch für Fisch und Obstmussten Käufer tiefer in die Tasche greifen. Im Vergleich zumVormonat Juli sanken die Preise für Nahrungsmittel dagegen um 0,4Prozent, saisonbedingt war vor allem Obst wie Weintrauben günstigerzu haben.
Billiger wurden im August langlebige Gebrauchsgüter (minus 0,6Prozent). Insbesondere Computer (minus 17 Prozent), Fernseher (minus14,5 Prozent) und Waschmaschinen (minus 7 Prozent) wurden billiger.Die Preise für Kleider und Schuhe sanken nur leicht um 0,8 Prozent.
Im Vergleich mit anderen Ländern des Euroraums weist Deutschlandeine niedrigere Inflation auf: Im Euro-Raum lag die Preissteigerungim August bei 2,3 Prozent nach 2,4 Prozent im Juli. Die EuropäischeZentralbank (EZB) will wegen der konjunkturellen Erholung und derhohen Inflation die Leitzinsen von derzeit 3,0 Prozent in denkommenden Monaten weiter anheben.
