Verbraucher Verbraucher: Inflation erstmals seit Frühjahr wieder unter drei Prozent
Wiesbaden/dpa. - Die jährlicheTeuerungsrate betrug im September 2,9 Prozent - das war eindeutlicher Rückgang gegenüber dem August mit 3,1 Prozent, teilte dasStatistische Bundesamt am Freitag in Wiesbaden auf Basis der Datenaus sechs Bundesländern mit. Grund dafür seien Preisrückgänge beiHeizöl und Kraftstoffen. Der niedrigste Wert in diesem Jahr war imApril mit 2,4 Prozent erreicht worden. Auch im Vergleich zum Vormonatsanken die Preise im September leicht um 0,1 Prozent. Dies erklärtsich aus saisonalen Preisrückgängen bei Ferienwohnungen undPauschalreisen nach Ende der Sommerferien.
Teures Öl, Benzin und Lebensmittel halten die Inflation inDeutschland seit Monaten über der Marke von 2,0 Prozent, bei der dieEuropäische Zentralbank (EZB) Preisstabilität gewahrt sieht. «SeitNovember 2007 dümpelt die Rate um die drei Prozent», sagte einStatistiker. Im Juni und Juli hatte die Teuerung ein 15-Jahres-Hochvon 3,3 Prozent erreicht. Nun rechnen Experten aber auch wegen desgefallenen Ölpreises mit einer weiteren Entspannung an derPreisfront.
Öl und Nahrungsmittel blieben die wichtigsten Preistreiber. AufJahressicht waren Nahrungsmittel zwischen 5,9 und 7,9 Prozent teurerals im September 2007. Heizöl verteuerte sich um 30,8 bis 35,7Prozent - auch wenn es gegenüber August etwas günstiger wurde (bis zu1,5 Prozent). Rechnet man Heizöl und Kraftstoffe heraus, liegt dieJahresrate im September laut Commerzbank deutlich niedriger bei 1,2Prozent.
Merkliche Preiserhöhungen bei Erdgas und kaum sinkendeTankstellenpreise hätten bisher verhindert, dass die niedrigerenÖlpreise im Portemonnaie des Verbrauchers für größere Entspannungsorgten, schrieben die Volkswirte der Commerzbank. Die Ölkonzernehätten die Margen im Raffineriegeschäft ausgebaut, statt sie an dieEndverbraucher weiterzugeben.
Laut Bundesamt ist die rückläufige Monatsrate vor allem aufsaisonale Preisrückgänge bei Ferienwohnungen (minus 27,4 Prozent) undbei Pauschalreisen (minus 7,0 Prozent) sowie bei Nahrungsmitteln wieObst und Gemüse (minus 0,3 bis 0,6 Prozent) zurückzuführen. In dieBerechnung gehen die sechs Bundesländer Bayern, Baden-Württemberg,Hessen, Nordrhein-Westfalen, Sachsen und Brandenburg ein. Dieendgültigen Ergebnisse für September will das Statistische Bundesamtam 15. Oktober veröffentlichen.