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Umstrittenes T-Shirt Uwe Steimle wegen T-Shirt in Kritik - MDR steht hinter Moderator

16.06.2019, 12:04

Der Kabarettist, Satiriker und Schauspieler Uwe Steimle sorgt für Aufregung, weil er neben dem Meißener-CDU-Politiker, Jörg Schlechte, mit einem provokativen T-Shirt posiert.

Auf diesem steht in Fraktur-Schrift „Kraft durch Freunde" - eine Anspielung zur NS-Massenorganisation „Kraft durch Freude" (KdF), die 1933 bis 1945 die nationalsozialistische Ideologie verbreite, ist dabei nicht von der Hand zu weisen. Auch die Fraktur-Schrift erlebte zu NS-Zeiten eine Art Renaissance.

CDU-Politiker Jörg Schlechte postet provokantes Foto mit Uwe Steimle auf Facebook

Das gemeinsame Foto postete der Meißener „Rechtsaußen-Stadtrat" CDU-Politiker auf seiner öffentlichen Facebook-Seite und kommentiert es mit: „Netter Besuch eben, Uwe bringt die "Niggis" für meine Töchter vorbei. KRAFT DURCH FREUNDE".

„Niggi" ist auf das DDR-Wort „Nicki" für T-Shirt zurückzuführen. Was es mit dem Besuch auf sich hatte und was genau Steimle Schlechtes Tochter mitgebracht hat, ist bisher ungeklärt.

In den sozialen Netzwerken erntete Steimle für das T-Shirt Kritik. Der MDR, für den Steimle freiberuflich arbeitet, nimmt ihn jedoch in Schutz und schreibt dazu auf Twitter: „Uwe Steimle ist Kabarettist und Satiriker. In den Sendungen, die der MDR mit ihm als freiem Mitarbeiter produziert, achten wir darauf, dass seine Satire auch als solche erkennbar ist."

Doch die Verteidigung des Senders bleibt nicht ohne weitere Kritik. Das Künstlerkollektiv „Zentrum für Politische Schönheit" twitterte daraufhin: „Er posiert staatsfeindlich mit Hitlerslogans auf dem T-Shirt, aber alles nur Satire? Rechtsextremismus ist zwar armselig und oft lächerlich, aber nicht satirisch." Und fragt sich, wo die Pointe der Satire bleibt.

Auch seitens der CDU regnet es Kritik an dem Foto von Steimle und Schlechte

Eine weitere Userin kommentierte ebenfalls auf Twitter: „Der nächste verwirrt-verirrte, rechtsextreme Rassist a’la Hörig, Steinbach, Matussek und wie sie alle heißen... Das Ganze als Satire abzutun und Steimle für die Quote den Sendeplatz zu sichern, ist skandalös".

Selbst seitens der CDU gibt es Kritik: „Da sollten Sie DRINGEND noch mal drüber nachdenken ...", twitterte CDU-Staatssekretär Marco Wanderwitz.

Steimle selbst versteht die ganze Unruhe um den Slogan auf seinem T-Shirt nicht und entgegnete der Bild-Zeitung daraufhin: „Ich bin Satiriker! Vermutlich hätte Jan Böhmermann für diesen Spruch einen doppelten Grimme-Preis mit Eichenlaub bekommen." Die Debatte um ihn nannte der ehemalige Polizeiruf 110-Schauspieler „Blödsinn".

Steimle ist schon öfter durch Provokationen aufgefallen

Dabei ist es nicht das erste Mal, dass Steimle mit bewussten oder unbewussten Provokationen auffällt, die einigen sauer aufstoßen, wie unter anderem der „Stern" berichtet.

Der gebürtige Dresdner moderiert zurzeit im MDR die Sendung "Steimles Welt" mit guten Einschaltquoten. Darin begibt er sich als Heimatforscher laut Sendungsbeschreibung auf die „Suche nach Bewahrenswertem in seiner sächsischen Heimat".

Der MDR scheint trotz der erneuten Provokation an dem Moderator festhalten zu wollen: „Wir bewerten das, was Herr Steimle in unserem Programm tut", teilte der Sender dem Berliner „Tagesspiegel" mit. (mz)