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USA: Fed-Chef Bernanke hält Rezession für möglich

02.04.2008, 14:53

Washington/dpa. - Die US-Wirtschaft könnte nach Einschätzung von US-Notenbankchef, Ben Bernanke, in eine Rezession geraten. "Die Wirtschaft wird im ersten Halbjahr wahrscheinlich nicht viel wachsen und könnte sogar leicht schrumpfen", sagte Bernanke am Mittwoch vor dem US-Kongress.

Derzeit wachse die US-Wirtschaft noch schwach. Eine Reihe von wichtigen Anpassungen seien bereits erfolgt. Die Maßnahmen der Geld- und Fiskalpolitik sollten jedoch eine Rückkehr zum Wirtschaftswachstum in der zweiten Hälfte des Jahres und im Jahr 2009 unterstützen. Wegen der Kredit- und Immobilienkrise hatten die Währungshüter seit Sommer 2007 den Leitzins bereits massiv um 3,00 Prozentpunkte auf 2,25 Prozent gesenkt.

Die bisherigen Maßnahmen der US-Notenbank hätten zwar bei einer Stabilisierung der Finanzmärkte geholfen, es verbleibe jedoch ein "beträchtlicher Stress", sagte Bernanke. Die Kreditvergabe der Banken bleibe angesichts der großen Verluste und Abschreibungen eingeschränkt. Die Inflation wird sich laut Bernanke abschwächen. Die Inflationserwartungen und die Unsicherheit dürften aber hoch bleiben.

"Die US-Wirtschaft geht eindeutig durch eine schwierige Periode", sagte Bernanke. Die Probleme würde auf den Verbrauchern lasten, die unverzichtbar für die wirtschaftliche Vitalität seien. Die Arbeitslosigkeit dürfte in den kommenden Monaten etwas höher sein.

Bernanke verteidigte das Vorgehen im Fall der Investmentbank Bear Stearns. In den derzeit fragilen Umständen hätte eine Insolvenz chaotische Folgen gehabt. Die Auswirkungen wären stark und schwer unter Kontrolle zu bringen. Die Fed hatte den Kauf von Bear Stearns durch die Investmentbank JP Morgan durch eine Risikoübernahme abgesichert. Man habe zuvor keine Hinweise auf einen Kollaps gehabt. Die Fed ruft die Investmentbanken dazu auf, mehr Eigenkapital zu bilden.