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US-Investor Lone Star kauft IKB-Anteile

21.08.2008, 09:22

Frankfurt/Main/dpa. - Nach monatelangen Verkaufsverhandlungen übernimmt der US-Finanzinvestor Lone Star die Mehrheit an der angeschlagenen Mittelstandsbank IKB. Die staatliche KfW Bankengruppe als IKB-Mehrheitseigentümerin teilte mit, Lone Star kaufe das gesamte Aktienpaket in Höhe von 90,8 Prozent.

Für den Verkauf der angeschlagenen IKB an den US-Finanzinvestor Lone Star ist nach Angaben der KfW ein «angemessen positiver Kaufpreis» erzielt worden. Beide Seiten hätten sich zudem darauf verständigt, die Risiken «bei bestimmten Portfolio- und Klagerisiken» zu teilen, teilte die staatliche KfW Bankengruppe am Donnerstag in Frankfurt mit.

Lone Star bringe weiteres Eigenkapital in die IKB ein, die sich am US-Kreditmarkt verspekuliert wurde. Zu weiteren Details des Kaufvertrages vereinbarten beide Seiten Stillschweigen. Abgeschlossen sein soll die Transaktion bis Oktober 2008. Der Bund hoffte nach früheren Angaben auf Erlöse in Höhe von 800 Millionen Euro aus dem IKB-Verkauf.

Der Präsidialausschuss des KfW-Verwaltungsrates habe diese Transaktion in seiner Sitzung am Mittwoch in Berlin empfohlen, heißt es in der Einladung der KfW zu der Pressekonferenz. Der sechsköpfige Präsidialausschuss sollte den Verkaufsprozess der IKB beschleunigen. Ihm gehören unter anderen Wirtschaftsminister Michael Glos (CSU) als KfW-Verwaltungsratsvorsitzender und Finanzminister Peer Steinbrück (SPD) an. Der Bund hoffte nach früheren Angaben auf Erlöse in Höhe von 800 Millionen Euro aus dem IKB-Verkauf.

Die IKB hatte sich am US-Kreditmarkt verspekuliert und war nur dank Milliardenunterstützung vor der Pleite bewahrt worden. Nach FDP-Angaben mussten KfW, Bund und Bankenwirtschaft 9,8 Milliarden Euro Risiken abdecken, um die IKB zu retten. Die Hauptlast davon schulterte die KfW. Wegen der IKB-Krise trat KfW-Chefin Ingrid Matthäus-Maier im April zurück. Ihr Nachfolger wird zum 1. September der bisherige Chef der NRW.Bank, Ulrich Schröder.

Zu dem zuletzt zusammengeschmolzenen Kreis der Kaufinteressenten hatte nach Informationen aus Finanzkreisen außer Lone Star nur noch die Beteiligungsgesellschaft RHJ International (RHJI) gezählt, die zur US-Gesellschaft Ripplewood gehört.